Die Audio-Steuerelemente im Fenster „Viewer“
Wenn Sie im Fenster „Viewer“ auf einen Audiobereich klicken, sind die Steuerelemente
unten im Fenster identisch mit denen im Bereich „Video“. Über diese Steuerelemente
können Sie durch den Clip navigieren, In- und Out-Punkte sowie Marker setzen, ge-
trennte Schnitte erstellen usw. Die In- und Out-Punkte, die Sie im Audiobereich sehen,
sind identisch mit den In- und Out-Punkten im Bereich „Video“. Entsprechend sind auch
die beiden Timecode-Felder oben in diesem Fenster die gleichen wie im Bereich „Video“.
Weitere Informationen zu diesen Steuerelementen und Feldern finden Sie in Band I,
Kapitel 6 „Fenster „Viewer“ – Grundlagen“.
Die folgenden Steuerelemente befinden sich nur in Audiobereichen:
 Oszillogrammanzeige: Bietet eine grafische Darstellung des Audioclips. Sie zeigt die
Sample-Werte Ihres Audiomaterials im Zeitverlauf an. Wenn Sie in die Waveform-
Anzeige (Oszillogrammanzeige) einzoomen, erhalten Sie eine immer weiter detail-
lierte Darstellung der Oszillogrammlinien. Wenn Sie auf eine beliebige Stelle inner-
halb der Waveform-Anzeige klicken, bewegt sich die Abspielposition an den
betreffenden Frame. Durch Bewegen navigieren Sie durch den Clip.
Zoom-Schieberegler
Taste „Zurücksetzen“
Lautstärkeregler
Waveform-Anzeige
Balanceregler
für Verteilung des
Stereo-Sound
Pegel-Keyframe-Tasten
Lineal
Linie der Lautstärkeüberlagerung
Linie der Balance- Überlagerung
Handsymbol
Balance-Keyframe-Tasten
Zoom-Steuerung
324
Teil II
Rohschnitt
 Linie der Balance-Überlagerung: Diese Linie können Sie nach oben oder unten bewe-
gen, um die Balance Ihres Clips zu ändern. Wenn Sie Keyframes zu dieser Überlage-
rung hinzufügen, können Sie Änderungen der Balance im Zeitverlauf erstellen.
 Linie der Lautstärkeüberlagerung: Diese Linie können Sie nach oben oder unten
bewegen, um den Lautstärkepegel zu ändern. Wenn Sie Keyframes zu dieser Überla-
gerung hinzufügen, können Sie Änderungen der Lautstärke im Zeitverlauf erstellen.
 Pegel: Dieser Schieberegler dient zum Einstellen der Amplitude oder Lautstärke des
derzeit ausgewählten Audioclips auf einen Wert zwischen +12 und -inf dB (= unend-
lich). Wenn Sie den Regler bewegen, ändert sich der Wert im dB-Feld und die Linie
der Lautstärkeüberlagerung ebenfalls.
Sie können die Lautstärke auch einstellen, indem Sie eine Zahl in das dB-Feld rechts
vom Lautstärkeregler eingeben. Hier können Sie auch Dezimalwerte eingeben,
z. B. 6.23.
Wenn keine Keyframes mit spezifischer Lautstärke im aktuellen Clip vorliegen, gilt die
Einstellung am Schieberegler für die Lautstärke des gesamten Clips. Wenn Keyframes
mit spezifischer Lautstärke vorhanden sind, hat die Verwendung des Schiebereglers
eine der folgenden möglichen Auswirkungen:
 Einstellen der Lautstärke eines Keyframe an der aktuellen Abspielposition
 Hinzufügen eines neuen Keyframe zur Lautstärkeüberlagerung und Einstellen dieses
Keyframe auf die neue Lautstärke.
Eine Änderung in der Lautstärke zwischen zwei Keyframes wird im Audiobereich
des Fensters „Viewer“ als Neigungslinie dargestellt. Änderungen an der Lautstärke-
überlagerung im Fenster „Viewer“ werden in der Lautstärkeüberlagerung auf dem
betreffenden Clip im Fenster „Timeline“ widergespiegelt.
∏
Tipp:
Halten Sie die Befehlstaste gedrückt, während Sie den Lautstärkeregler bewegen.
So lässt sich der Audiopegel mit höherer Präzision anpassen.
 Taste „Keyframe einfügen/löschen“ für den Pegel: Die Keyframe-Taste rechts vom Laut-
stärkeregler platziert einen Keyframe an der aktuellen Abspielposition auf die Laut-
stärkeüberlagerung. Mithilfe von Keyframes können Sie den Audiopegel Ihres Clips
im Zeitverlauf anpassen.
 Navigationstasten der Funktion „Keyframe einfügen/löschen“ für den Pegel: Diese Tasten
links und rechts von der Taste „Keyframe einfügen/löschen“ ermöglichen das Vorwärts-
oder Rückwärtsbewegen der Abspielposition von einem Keyframe auf der Lautstärke-
überlagerung zum nächsten. Sie können dazu auch die Tastenkombinationen
„Umschalt-K“ bzw. „Wahl-K“ verwenden.
 Balanceregler: Dieser Schieberegler kann zwei verschiedene Funktionsmodi anneh-
men, je nachdem, welche Art Audiomaterial im Fenster „Viewer“ geöffnet ist:
Kapitel 17
Grundlagen des Audioschnitts
325
II
 Wenn es sich bei den Clipobjekten im Audiobereich um ein Stereopaar handelt, werden
mit diesem Regler die linke und die rechte Stereo-Platzierung beider Spuren gleich-
zeitig angepasst. Die Standardeinstellung –1 leitet die linke Spur an den linken Kanal-
ausgang und die rechte Spur an den rechten Kanalausgang. Die Einstellung 0 gibt die
linke und die rechten Spur zu gleichen Teilen auf beiden Lautsprechern aus, es ent-
steht also eine Mono-Mischausgabe. Die Einstellung +1 vertauscht die Kanäle: Die
linke Spur wird am rechten Kanalausgang ausgegeben, die rechte Spur am linken
Kanalausgang.
 Wenn es sich bei den Clipobjekten in einem Audiobereich um einzelne Monospuren
handelt,
können Sie mit diesem Regler die Balance im aktuellen Audiobereich zwi-
schen dem linken und dem rechten Ausgabekanal schwenken.
Analog zur Lautstärke gilt auch das Einstellen der Balance mit dem Schieberegler für
den gesamten Clip auf einmal, wenn der aktuelle Clip keine Balance-Keyframes ent-
hält. Wenn Keyframes mit spezifischer Balance vorhanden sind, hat die Verwendung
des Schiebereglers eine der folgenden möglichen Auswirkungen:
 Einstellen der Balance eines Keyframe an der aktuellen Abspielposition.
 Hinzufügen eines neuen Keyframe zur Balance-Überlagerung und Einstellen dieses
Keyframe zwischen linkem und rechtem Ausgabekanal.
Eine Änderung in den Balance-Einstellungen zwischen zwei Keyframes wird in der
Balance-Überlagerung im Audiobereich des Fensters „Viewer“ als Neigungslinie
dargestellt.
 Taste „Keyframe einfügen/löschen“ für die Balance: Die Keyframe-Taste rechts vom
Balanceregler platziert einen Keyframe an der aktuellen Abspielposition auf die
Balance-Überlagerung. Sie können Keyframes hinzufügen, um die Balanceeinstel-
lungen im Zeitverlauf zu ändern.
 Navigationstasten der Funktion „Keyframe einfügen/löschen“ für die Balance: Diese
Tasten links und rechts von der Taste „Keyframe einfügen/löschen“ ermöglichen das
Vorwärts- oder Rückwärtsbewegen der Abspielposition von einem Keyframe auf der
Balanceüberlagerung zum nächsten. Die linke Taste bewegt die Abspielposition zum
nächsten Keyframe links von der aktuellen Abspielposition, die rechte Taste bewegt
die Abspielposition zum nächsten Keyframe nach rechts.
 Taste „Zurücksetzen“: Mit dieser Taste werden alle markierten Keyframes auf der
Lautstärkeüberlagerung und der Balance-Überlagerung der derzeit ausgewählten
Audiospur gelöscht, und die Werte für Lautstärke und Balance werden auf den
ursprünglichen Status bei Aufnahme zurückgesetzt (0 dB für den Audiopegel,
–1für die Balance).
 Handsymbol: Mithilfe dieses Symbols können Sie den aktuellen Audioclip in eines
der Fenster „Canvas“, „Timeline“ oder „Browser“ bewegen. Dieses Steuerelement ist
notwendig, weil das Klicken auf das Oszillogramm selbst die Abspielposition auf
das Bild bewegt, auf das Sie geklickt haben.
326
Teil II
Rohschnitt
 Lineal: Wenn Sie den Inhalt eines Audiobereichs im Fenster „Viewer“ betrachten,
sehen Sie zwei miteinander gekoppelte Abspielpositionen. Die normale Abspielposi-
tion des Fensters „Viewer“ befindet sich in der Navigationsleiste unterhalb der Wave-
form-Anzeige. Es gibt aber noch eine zweite Abspielposition innerhalb der
Waveform-Anzeige.
Das Lineal über der Waveform-Anzeige zeigt an, welcher Teil des Clips zurzeit zu
sehen ist. Wenn Sie maximal ausgezoomt haben (Umschalttaste-Z), wird in diesem
Lineal der Clip vom Anfangspunkt bis zum Endpunkt dargestellt. Die Bewegung der
Abspielposition in der Navigationsleiste des Fensters „Viewer“ und der Audio-Abspiel-
position in der Waveform-Anzeige sind nahezu identisch.
Die Abspielposition in der Waveform-Anzeige ermöglicht das Bewegen innerhalb des
Audioclips mit größerer Präzision. Sie können dann die Waveform selbst als Referenz-
information nutzen, wenn Sie Schnitte durchführen oder verschiedene Keyframes für
die Lautstärke- und die Balance-Steuerung festlegen (bei Bedarf bis zu einer Genau-
igkeit von 1/100 Frame). Wenn Sie auf eine beliebige Stelle im Lineal oder in der
Oszillogrammanzeige klicken, springt die Abspielposition an den entsprechenden
Frame in Ihrem Audioclip. Sie können die Abspielposition auch bewegen, um im Clip
zu navigieren, oder Sie navigieren mithilfe der Shuttle-Steuerung bzw. der Tasten „J“,
„K“, und „L“ durch den Clip. Wenn Sie die Umschalttaste gedrückt halten, während Sie
die Abspielposition im Bereich „Waveform-Anzeige“ bewegen, können Sie die
Abspielposition in Schritten von 1/100 Frame bewegen. Dieser Modus eignet sich
beispielsweise für das Trimmen von Subframe-Schnitten, bei dem es besonders auf
Präzision ankommt.
Die Abspielposition in der Navigationsleiste hat die gleiche Funktionsweise wie im
Bereich „Video“ des Fensters „Viewer“. Die Gesamtlänge der Navigationsleiste steht
für die Gesamtlänge des im Fenster „Viewer“ geöffneten Audioclips. Durch Klicken auf
die Abspielposition bzw. Bewegen der Abspielposition in der Navigationsleiste gelan-
gen Sie unmittelbar an die entsprechende Stelle im Clip.
Die Marker und In- und Out-Punkte Ihres Clips erscheinen ebenfalls im Lineal.
 Zoom-Steuerung: Mit diesem Steuerelement können Sie das Lineal verlängern oder
verkürzen, wodurch Sie auch den angezeigten Umfang der Waveform Ihres Clips
vergrößern bzw. verkleinern.
 Zoom-Schieberegler: Mit diesem Regler können Sie in das Oszillogramm ein- und aus-
zoomen, indem Sie die Schiebefelder an den Reglerenden bewegen. Dabei werden die
beiden Schiebefelder angepasst und der sichtbare Bereich des Keyframe-Diagramms
bleibt zentriert. Drücken der Umschalttaste und gleichzeitiges Bewegen eines der
Schiebefelder zoomt in das Oszillogramm ein oder aus. Damit wird auch das jeweils
andere Schiebefeld verriegelt, und der sichtbare Bereich des Oszillogramms wird in
die entsprechende Richtung bewegt.
Detaillierte Anweisungen zur Verwendung dieser Steuerelemente und zum Anpassen
von Lautstärke und Balance finden Sie in Band III, Kapitel 6 „Mischen von Audiomaterial
in den Fenstern „Timeline“ und „Viewer““.
Kapitel 17
Grundlagen des Audioschnitts
327
II