 
Messen der Schallintensität
Das menschliche Ohr reagiert außerordentlich sensibel auf Schwingungen in der Luft. 
Der untere Grenzwert für das menschliche Hören liegt bei einem Schalldruck von 
20 Mikropascal (μP), was einem extrem geringen atmosphärischen Druck entspricht. 
Am Anderen Ende der Skala liegt der lauteste Klang, den der Mensch ohne Schmerzen 
oder Gehörschädigung ertragen kann, ca. bei 200.000.000 μP: in diesem Bereich liegt 
z. B. die Lautstärke eines sehr lauten Rockkonzerts oder eines in der Nähe abhebenden 
Flugzeugs.
Da das menschliche Ohr bei der Schallintensität (Lautstärke) einen so großen Bereich 
wahrnehmen kann, ist das Messen des Schalldrucks auf einer linearen Skala nicht sinnvoll. 
Wollte man den Wahrnehmungsbereich des menschlichen Ohrs beispielsweise in einem 
linearen Diagramm darstellen, würde die Skala von 30 cm (ganz leise) bis über 4500 km 
(sehr laut) reichen. Zur Vereinfachung wird deshalb eine logarithmische Maßeinheit ver-
wendet – das Dezibel. Mit Logarithmen können Exponentialwerte in einer linearen Skala 
dargestellt werden. Nehmen wir beispielsweise den Zehnerlogarithmus von 10 (10
1
) und
1.000.000.000 (10
9
), so lässt sich dieser große Zahlenbereich mithilfe der Ziffern 1 bis 9 sehr
viel komfortabler in einer Skala darstellen.
Lautstärkehüllkurve von 
Schlaginstrumenten
Lautstärkehüllkurve von 
gehaltenen Klängen
 
Kapitel 1
Audiogrundlagen
25
I
Da das Gehör logarithmisch auf den Schalldruck reagiert, entspricht die Verwendung 
einer logarithmischen Skala der menschlichen Wahrnehmung der Lautstärke. Audio-
messgeräte und andere Geräte für die Schallmessung sind speziell so konzipiert, dass 
die Lautstärke in Dezibel angezeigt werden kann. Kleine Veränderungen im unteren 
Bereich des Audiopegelmessgeräts können große Veränderungen der Signalstärke mit 
sich bringen, kleine Änderungen im oberen Bereich bedeuten dagegen nur geringe 
Veränderungen der Signalstärke. Somit unterscheiden sich Audiomessgeräte grund-
sätzlich von linearen Messgeräten wie Linealen, Thermometern oder Tachometern. Jede 
Einheit auf einem Audiomessgerät stellt eine exponenzielle Erhöhung des Schalldrucks 
dar, aber eine wahrgenommene lineare Zunahme der Lautstärke.
Wichtig:
Beim Mischen von Audio müssen Sie sich jedoch keine Gedanken über die
Funktionsweise von Logarithmen und Dezibel machen. Sie sollten lediglich daran den-
ken, dass für eine schrittweise Erhöhung der Lautstärke eine exponenzielle Zunahme 
des Schalldrucks erforderlich ist.