Vergleich zwischen 0 dB analog und 0 dBFS digital
Das Audiomaterial, das in Final Cut Pro verwendet wird, ist ausschließlich digital. Den-
noch ist es wahrscheinlich, dass Ihr Audiomaterial an bestimmten Punkten in einem ana-
logen Kontext auftritt. Die meisten digitalen Workflows beginnen mit Mikrofonen und
enden mit Lautsprechern, die beides analoge Geräte sind.
Auf einer analogen Pegelanzeige repräsentiert der Wert 0 dB den optimalen Pegel
eines Aufnahme- bzw. Ausgabegeräts. Liegt der Pegel wesentlich höher, kann es zu
Verzerrungen kommen. Liegt er jedoch wesentlich darunter, kann das Tonsignal im
systemimmanenten Rauschen untergehen. Auf einer digitalen Pegelanzeige reprä-
sentiert der Wert 0 dBFS den maximal erlaubten Audiopegel, über dem das Signal
beschnitten wird.
Wenn Sie einen Blick auf die Pegel in Final Cut Pro werfen, müssen Sie berücksichti-
gen, welchem Wert der Signalpegel auf einer analogen Pegelanzeige entspricht. Ins-
besondere müssen Sie einen Punkt auf der digitalen Anzeige festlegen, der 0 dB auf
einer analogen Pegelanzeige entspricht. Dieser Punkt markiert den Wert, den Ihr
durchschnittlicher Signalpegel annehmen sollte und Ihnen somit eine Übersteue-
rungsreserve für gelegentliche Spitzen bietet. Die Übersteuerungsreserve ist gerade
im Zusammenhang mit digitalem Audiomaterial wichtig, weil jedes Tonsignal, das bei
Export oder Ausgabe über 0 dBFS hinausgeht, sofort beschnitten wird und darum
verzerrt klingt.
Der Pegel, den Sie als durchschnittlichen Lautstärkepegel wählen, wirkt sich auf den
potenziellen Dynamikbereich Ihrer Mischung aus. Je geringer das durchschnittliche
Signal sein darf, desto größer ist die Differenz zwischen den durchschnittlich lauten
und den lautesten Geräuschen. So erhalten Sie einen größeren Dynamikbereich. Sie
sollten aber auch einen Durchschnittspegel wählen, der eine signifikante Differenz
zwischen Ihren leisesten Tönen und dem Grundrauschen erlaubt.
Es gibt diverse digitale Pegel, die als Entsprechung für 0 dB auf einer analogen Pegelan-
zeige gebräuchlich sind:
 –12 dBFS: Dieser Pegel wird oft für 16-Bit-Audiomaterial (wie DV-Audiomaterial)
sowie für Projekte mit komprimierten Dynamikbereichen (wie bei Fernseh- oder
Radiosendungen) verwendet.
 –18 bzw. –20 dBFS: Dieser Pegel ist üblicher bei Projekten mit einem höheren Dyna-
mikbereich, wie bei der professionellen Nachbearbeitung von 20-Bit- oder 24-Bit-
Audiomaterial.
Kapitel 3
Auswerten von Lautstärkepegeln mit Audiopegelmessgeräten
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