Final Cut Pro 6 - Variable Geschwindigkeit mit dem Keyframe-Graphen

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Variable Geschwindigkeit mit dem Keyframe-Graphen

Mit dem Werkzeug „Variable Geschwindigkeit“ lassen sich Geschwindigkeitsanpassun-
gen an Clips schnell und einfach vornehmen. Variable Geschwindigkeitsänderungen
können aber auch über den Keyframe-Graphen im Keyframe-Editor des Fensters „Time-
line“ oder im Keyframe-Diagrammbereich im Bereich „Bewegung“ des Fensters „Viewer“
ausgeführt werden. Die Bearbeitung des Keyframe-Graphen bietet die einzige Möglich-
keit zum Modifizieren der Keyframe-Geschwindigkeit, um den Übergang von einem
Keyframe zum anderen mithilfe von geglätteten Keyframes mit Bezier-Aktivpunkten
zu optimieren.

Die folgenden Abbildungen zeigen, wie sich die Änderungen im Keyframe-Graphen auf
die Geschwindigkeit eines Clips im Fenster „Timeline“ auswirken. In jedem Diagramm
stellt die vertikale Achse die Mediendauer dar und jede Strichmarkierung steht für ein
nachfolgendes Bild Ihres Videoclips. Die horizontale Achse stellt das Fenster „Timeline“
dar, wobei jede Strichmarkierung für die Dauer steht, die für die Wiedergabe eines Bilds
entsprechend der in der Sequenz verwendeten Bildrate benötigt wird.

 Lineare Zeit (Geschwindigkeit 100 Prozent): Diese Angabe wird durch eine gerade,

nach oben weisende Diagonale dargestellt, in der ein Bild eines Videoclips parallel zu
einem Bild im Fenster „Timeline“ abgespielt wird. Dies entspricht der Echtzeit.

Geschwindigkeitsanzeige

Sequenzdauer

Linear

e Z

eit

M

edienda

uer

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398

Teil II

Effekte

 Zeitlupe (Geschwindigkeit von weniger als 100 Prozent): Die Zeitlupe wird durch eine

flacher verlaufende Linie dargestellt, in der ein Bild eines Videoclips sich beispiels-
weise über drei Bilder im Fenster „Timeline“ erstrecken kann.

 Zeitraffer (Geschwindigkeit von mehr als 100 Prozent): Der Zeitraffer wird durch eine

steilere Linie dargestellt, bei der sich mehrere Bilder eines Videoclips über ein Bild

 im Fenster „Timeline“ erstrecken.

 Standbild erstellen (0 Prozent Geschwindigkeit): Bis jetzt sind alle Graphen als Linien

dargestellt, die nach oben zeigen. Sie zeigen Clips, die in Vorwärtsrichtung abge-
spielt werden. Mit dem Keyframe-Graphen kann aber auch ein Standbild erstellt
werden, das durch eine gerade, horizontale Linie dargestellt wird.

Sequenzdauer

Zeitlupe

M

edienda

uer

Sequenzdauer

Schneller V

orla

uf

M

edienda

uer

Sequenzdauer

Standbild

M

edienda

uer

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Kapitel 17

Ändern der Clipgeschwindigkeit und Einstellen einer variablen Geschwindigkeit

399

II

 Rückwärts abspielen (Geschwindigkeit von weniger als 0 Prozent, auch negative Geschwin-

digkeit genannt):

Wird ein Clip rückwärts abgespielt, werden weiter vorn angeordnete

Bilder des Videoclips weiter hinten liegenden Bildern im Fenster „Timeline“ zugewiesen.
Clips, die rückwärts abgespielt werden, werden als eine sich neigende Linie dargestellt.

 Beschleunigung/Verlangsamung: Die leistungsstärkste Funktion des Keyframe-Graphen

ist schließlich die Fähigkeit, in einem Clip den Übergang von einer Geschwindigkeit in
eine andere anzupassen. Stufenlose Änderungen von einer Geschwindigkeit zur näch-
sten werden durch Kurven dargestellt. Ein stufenloser Übergang von Zeitlupe zu Zeit-
raffer könnte zum Beispiel folgendermaßen aussehen:

Nach dieser kurzen Einführung können Sie sich vielleicht vorstellen, wie komplexere
Keyframe-Graphen für variable Geschwindigkeit aussehen. In folgender Abbildung
sehen Sie zum Beispiel, dass der Clip anfänglich in Zeitlupe vorwärts abgespielt wird,
langsam an Geschwindigkeit zunimmt und dann für kurze Zeit rückwärts abgespielt
wird, bevor er unmittelbar vor dem Ende des Clips wieder in Zeitlupe vorwärts abge-
spielt wird. Jeder Geschwindigkeitsübergang wird dabei durch einen Bezier-Keyframe
geglättet.

Sequenzdauer

Rück

la

uf

ge

schwindigk

eit

M

edienda

uer

Sequenzdauer

Be

schleunigung

M

edienda

uer

Langsam

Rückwärts

Schnell

Langsam

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400

Teil II

Effekte

Nähere Informationen zur Verwendung von Bezier-Aktivpunkten für das Glätten von
Keyframes finden Sie im Abschnitt „

Glätten von Keyframes

“ auf Seite 342. Weitere Infor-

mationen zur Arbeit mit dem Keyframe-Editor im Fenster „Timeline“ finden Sie im
Abschnitt „

Arbeiten mit dem Keyframe-Editor im Fenster „Timeline“

“ auf Seite 359.

Tipp:

Der Bereich des Keyframe-Editors im Fenster „Timeline“ kann vertikal verlängert

werden, sodass Sie eine detailliertere Darstellung des zu bearbeitenden Keyframe-Dia-
gramms erhalten. Weitere Informationen hierzu finden Sie im Abschnitt „

Arbeiten mit

dem Keyframe-Editor im Fenster „Timeline“

“ auf Seite 359.