Beispiel: Verwenden von Bewegungseinstellungen für die Erstellung
einer Anordnung mit mehreren Clips
In diesem Beispiel erstellen Sie mit den Parametern „Skalierung“, „Rotation“ und „Mittel-
punkt“ einen Interviewabschnitt mit mehreren Ebenen. Bei diesem Beispiel wird davon
ausgegangen, dass Sie bereits eine neue Sequenz erstellt und im Fenster „Timeline“
geöffnet haben.
Hinweis:
Sie verwenden dazu eine Sequenz, die für DV-Clips mit einer Bildgröße von
720 x 480 erstellt wurde.
1
Öffnen Sie im Fenster „Viewer“ einen Clip, den Sie als Hintergrundebene verwenden
möchten. (Vor dieser Hintergrundebene werden alle weiteren zusammengestellten
Ebenen angezeigt.) Schneiden Sie diesen Clip dann in die Spur V1 Ihrer Sequenz.
X-Versatz
(+218)
Y-Versatz
(-119)
Mittelpunkt des Clips
(+218, -119)
Mittelpunkt des
Fensters „Canvas“
(0, 0)
292
Teil II
Effekte
Hinweis:
Wenn Sie keine Hintergrundebene verwenden (z. B. eine Grafik, einen Video-
clip oder einen Generatorclip von Final Cut Pro), werden alle übereinander gelagerten
Clips standardmäßig vor einem schwarzen Hintergrund angezeigt.
2
Legen Sie die In- und Out-Punkte der Sequenz als Dauer dieses Hintergrundclips fest.
(Wählen Sie dazu den Befehl „Clip markieren“ aus dem Menü „Markieren“ oder drücken
Sie die Taste „X“).
Ursprüngliche
Hintergrundebene
In- und Out-Punkte
der Sequenz
Kapitel 14
Ändern von Bewegungsparametern
293
II
3
Öffnen Sie im Fenster „Browser“ den ersten Clip, der sich im Hintergrund Ihrer Arbeit
befinden soll. Fügen Sie ihn dann mit einem Schnitt im Modus „Überlagern“ in die
Sequenz ein.
4
Wählen Sie den Sequenzclip, den Sie gerade in das Fenster „Timeline“ eingefügt haben,
durch Doppelklicken aus, um ihn im Fenster „Viewer“ zu öffnen. Klicken Sie dann auf
den Titel „Bewegung“.
Zunächst ändern Sie die Größe des Clips, sodass er kleiner angezeigt wird. Im nächsten
Schritt ändern Sie die Rotation, sodass der Clip in einem Winkel gedreht wird.
Oberhalb der aktuellen
Videospur V1 wird eine
neue Spur erstellt, in die
Ihr Clip eingefügt wird.
Punkte in der Naviga-
tionsleiste weisen darauf
hin, dass sich der Clip in
einer Sequenz befindet.
Bewegungs-
einstellungen
für diesen Clip
294
Teil II
Effekte
5
Klicken Sie auf das Dreieckssymbol „Bewegung“, um die Bewegungsparameter anzu-
zeigen. Bewegen Sie dann den Schieberegler „Skalierung“ auf den Wert 38. (Sie können
auch die Zahl 38 im Eingabefeld eingeben und den Zeilenschalter drücken.)
6
Bewegen Sie das Steuerelement für den Drehwinkel (den Drehregler) nach links, bis der
Wert „–28“ angezeigt wird.
Ein negativer Wert bewirkt eine Drehung des Clips nach links, ein positiver Wert eine
Drehung nach rechts.
Als nächstes ändern Sie die Position dieses Clips im Fenster „Canvas“.
Wenn Sie den Regler
„Skalierung“ nach links
bewegen, wird der Clip
im Fenster „Canvas“
kleiner dargestellt.
Gibt den Winkel (in Grad)
an, um den Ihr Clip
gedreht wird.
Die Änderung wird
ebenfalls im Fenster
„Canvas“ angezeigt.
Kapitel 14
Ändern von Bewegungsparametern
295
II
7
Wählen Sie das Steuerelement für den Parameter „Mittelpunkt“ aus, und bewegen Sie den
Zeiger in das Fenster „Canvas“ (der Zeiger wird zu einem Fadenkreuzsymbol). Klicken Sie
dann oben rechts im Fenster „Canvas“.
Wenn Sie mit dem Fadenkreuzzeiger auf das Fenster „Canvas“ klicken, wird die X- und
Y-Koordinate des Clipmittelpunkts auf den betreffenden Pixel verschoben. In diesem
Fall ist die X-Koordinate –218 und die Y-Koordinate –119. Sie können den Clip auch
durch Eingabe dieser Werte in die entsprechenden Eingabefelder bei „Mittelpunkt“
neu positionieren.
Hinweis:
Weitere Informationen zur Verwendung einfacher Geometrie für die Positio-
nierung von Clips finden Sie im Abschnitt „
Verwenden der kartesischen Geometrie für
das Positionieren von Clips
“ auf Seite 289.
Als nächstes fügen Sie einen weiteren Clip zu Ihrer Arbeit hinzu.
Zeigersteuerung für den
Parameter „Mittelpunkt“
Die neuen Koordinaten
des Clip-Mittelpunkts
werden in diesen Einga-
befeldern angezeigt.
Die Änderung wird
ebenfalls im Fenster
„Canvas“ angezeigt.
296
Teil II
Effekte
8
Geben Sie im Fenster „Timeline“ Spur V2 als aktuelle Zielspur an (klicken Sie für V2 auf das
Steuerelement „Ziel“). Fügen Sie im nächsten Schritt mithilfe eines Superimpose-Schnitts
(Modus „Überlagern“) einen weiteren Clip ein, den Sie im Hintergrund platzieren wollen.
Kopieren Sie jetzt alle Bewegungseinstellungen des ersten Clips und wenden Sie diese
selektiv auf den zweiten Clip an.
9
Wählen Sie den Clip auf Spur V2 aus, den Sie zuvor in der Größe angepasst und neu
positioniert haben. Wählen Sie „Bearbeiten“ > „Kopieren“. Wählen Sie dann den Clip auf
Spur V3 aus und klicken Sie anschießend auf „Bearbeiten“ > „Attribute einsetzen“.
Das Dialogfenster „Attribute einsetzen“ wird angezeigt. Durch Auswählen verschiede-
ner Optionen in diesem Dialogfenster können Sie gezielt die gewünschten Attribute
des kopierten Clips in den aktuell ausgewählten Clip einfügen.
Ein zweiter Clip wird in
die Spur V3 der Sequenz
eingefügt, der dieselben
In- und Out-Punkte
verwendet.
Wählen Sie den Clip auf
Spur V3 aus, damit Sie in
diesen Clip Attribute ein-
setzen können.
Kapitel 14
Ändern von Bewegungsparametern
297
II
10
Wählen Sie das Markierungsfeld „Bewegung“ aus und klicken Sie anschließen auf „OK“.
Die beiden Clips nehmen jetzt im Fenster „Canvas“ genau dieselbe Position innerhalb
der Sequenz ein. Dabei hat der Clip auf Spur V3 Vorrang, sodass Sie ihn im Fenster
„Canvas“ sehen können.
Nun wollen Sie zwar die Größe dieses neuen Clips beibehalten, aber diesen Clip gewisser-
maßen als Spiegelbild des ersten Clips rechts oben anordnen.
11
Öffnen Sie den Clip auf Spur V3 im Fenster „Viewer“ durch Doppelklicken und klicken
Sie anschließend auf den Titel „Bewegung“.
12
Löschen Sie im linken Eingabefeld des Parameters „Mittelpunkt“ (X-Koordinate) das
Minuszeichen (–) vor der Zahl, und drücken Sie den Zeilenschalter.
Diese Einstellung ist das
einzige Attribut, das Sie
kopieren möchten.
Der neue Clip auf Spur V3
besitzt dieselben Bewe-
gungseinstellungen wie
der Clip auf Spur V2.
Aus dem negativen Wert
218 wird der positive Wert
218. Das Ergebnis wirkt
sich sofort im Fenster
„Canvas“ aus.
298
Teil II
Effekte
Hinweis:
Die X- und Y-Koordinaten eines Clips im Fenster „Canvas“ basieren auf dem
Abstand zwischen dem Mittelpunkt des Clips und dem Mittelpunkt des Fensters „Canvas“.
Weitere Informationen hierzu finden Sie im Abschnitt „
Verwenden der kartesischen Geo-
metrie für das Positionieren von Clips
“ auf Seite 289.
Drehen Sie diesen Clip nun nach rechts statt nach links.
13
Löschen Sie das Minuszeichen (–) aus dem Eingabefeld „Rotation“ und drücken Sie
anschließend den Zeilenschalter.
Da nun alle Hintergrundebenen eingerichtet sind, können Sie die Vordergrundclips vor
diesen Ebenen einfügen.
14
Definieren Sie unter Beibehaltung der bisherigen In- und Out-Punkte V3 als Zielspur
Ihrer Sequenz. Fügen Sie dann den Vordergrundclip mit einem Schnitt im Modus
„Überlagern“ ein.
15
Öffnen Sie diesen neuen Clip im Fenster „Viewer“ und wählen Sie anschließend den
Titel „Bewegung“ aus.
Die beiden Clips werden jetzt auf
gegenüberliegenden Seiten angezeigt
und sind unterschiedlich gedreht.
Der vierte Clip
befindet sich jetzt in
Ihrer Sequenz.
Kapitel 14
Ändern von Bewegungsparametern
299
II
16
Klicken Sie auf das Dreieckssymbol zum Anzeigen der Bewegungsparameter. Setzen Sie
anschließend den Schieberegler „Skalierung“ auf den Wert 66, sodass die Größe des Clips
nur noch 66 Prozent des ursprünglichen Werts beträgt.
Jetzt müssen Sie den Clip nach unten bewegen, damit er die Hintergrundclips nicht
zu stark verdeckt. Es empfiehlt sich, die Indikatoren für den Titelbereichsrahmen ein-
zublenden, damit bei der Überlagerung dieser Clips keine wichtigen Elemente an den
Kanten abgeschnitten werden. Die Titelbereichsrahmen zeigen den Bereich, in dem
Titel und Aktionen zuverlässig sichtbar sind, sodass Sie Ihre zusammengestellten Clips
und Titel entsprechend positionieren können.
17
Wählen Sie „Titelbereichsrahmen einblenden“ aus dem Menü „Anzeigen“.
∏
Tipp:
Das Anzeigen der Titelbereichs- und Aktionsbereichsrahmen ist insbesondere
dann von Bedeutung, wenn Sie Projekte für Fernsehsendungen erstellen. Auf Fernseh-
geräten wird der Rand des Videobilds abgeschnitten, um den Eindruck zu erwecken,
dass das Bild den gesamten Bildschirm einnimmt. Wie viel abgeschnitten wird, variiert
von Hersteller zu Hersteller.
18
Geben Sie im rechten Eingabefeld des Parameters „Mittelpunkt“ den Wert 37 ein.
Stellen Sie den Schiebe-
regler „Skalieren“ auf
den Wert 66 ein.
Die Größe des
Vordergrundclips
beträgt jetzt 66 Pro-
zent der ursprüng-
lichen Größe.
Der Aktionsbereichsrahmen ist
10 Prozent kleiner als die Größe
des Videobilds.
Der Titelbereichsrahmen
ist 20 Prozent kleiner als
die Größe des Videobilds.
300
Teil II
Effekte
Den Titelbereichs- und Aktionsbereichsrahmen zufolge befinden Sie sich damit inner-
halb des Bereichs, der auf den meisten Fernsehbildschirmen sichtbar sein müsste.