Beispiel: Farbkorrektur zur Harmonisierung einer Sequenz mit
drei Einstellungen
Nun, da Sie die spezifischen Merkmale der Verwendung der Farbkorrekturfilter in
Final Cut Pro kennen gelernt haben, können Sie diese Filter einsetzen, um eine Serie
aus drei Einstellungen in einer Szene farblich einheitlich wirken zu lassen. Von den drei
Einstellungen im vorliegenden Beispiel stammen zwei aus dem gleichen Clip, eine aus
einer Einblendung, die aus einem ganz anderen Clip stammt.
1
Wenden Sie den passenden Farbkorrekturfilter auf alle Einstellungen in der Sequenz an.
Auf diese Weise können Sie einfach die Steuerelemente für „Filter kopieren“ nutzen, um
die Filtereinstellungen von einem Clip zum anderen zu kopieren, während Sie Ihre
Anpassungen vornehmen.
2
Wählen Sie „Anordnen“ aus dem Menü „Fenster“ und anschließend „Mehrfachschnitt“,
um die Fensteranordnung „Mehrfachschnitt“ auszuwählen.
Diese Fensteranordnung bietet sich für den Vergleich mehrerer Clips in einer Szene an.
3
Wählen Sie „Öffnen“ aus dem Einblendmenü „Abspielposition synchronisieren“ in den
Fenstern „Viewer“ bzw. „Canvas“ aus (durch die Auswahl einer Option aus dem Ein-
blendmenü in einem der beiden Fenster wird in beiden Fenstern derselbe Synchro-
nisierungsmodus eingestellt).
Fensteranordnung
„Mehrfachschnitt“
Kapitel 27
Farbkorrektur
649
III
Auf diese Weise wird jeder beliebige Clip, der sich an der Abspielposition befindet, auto-
matisch im Fenster „Viewer“ geöffnet. Wenn auf alle drei Clips Farbkorrekturfilter ange-
wendet wurden und ein Titel „Farbkorrektur“ oder „3-Wege-Farbkorrektur“ im Fenster
„Viewer“ ausgewählt wird, wird im Fenster „Viewer“ immer der Farbkorrekturfilter für den
Clip an der aktuellen Abspielposition angezeigt.
Hinweis:
Weitere Informationen zum Einblendmenü „Abspielposition synchronisieren“
finden Sie in Band II, Kapitel 24 „Abgleichen von Bildern und Synchronisieren der
Apspielposition“.
4
Bewegen Sie die Abspielposition im Fenster „Timeline“ zum ersten Clip innerhalb der
Szene (in diesem Beispiel zum Master-Shot), um ihn im Fenster „Viewer“ zu öffnen.
(Wenn Sie im Einblendmenü „Abspielposition synchronisieren“ die Einstellung „Öffnen“
gewählt haben, wird der Clip automatisch im Fenster „Viewer“ geöffnet.) Klicken Sie
anschließend auf den Titel „Farbkorrektur“ im Fenster „Viewer“, um die visuellen Steuer-
elemente für den Farbkorrekturfilter dieses Clips anzuzeigen.
Hinweis:
Stellen Sie sicher, dass sich die Abspielposition im Fenster „Timeline“ auf dem
ersten Clip befindet. Auf diese Weise können Sie die Ergebnisse Ihrer Anpassungen am
Broadcast-Monitor sehen, während Sie die Korrekturen vornehmen.
5
Führen Sie die Farbkorrektur durch. In unserem Beispiel sollten Sie eine Mischung aus
Blau und Zyan hinzufügen, damit die Einstellung mit der Frau auf dem Balkon etwas
kälter wirkt und mit dem Farbton im Bereich der Ecke übereinstimmt.
Da die dritte Einstellung in der Sequenz aus demselben Clip wie die erste Einstellung
stammt, sollten Sie hier auch dieselben Farbkorrektureinstellungen vornehmen, um die
Kontinuität zu bewahren.
Bewegen Sie die
Abspielposition auf
den ersten Clip.
Passen Sie das Steuerele-
ment für die Weißtöne
an, um mehr Zyantöne
hinzuzufügen.
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Teil III
Farbkorrektur und Festlegen der Videoqualität
6
Wenden Sie die Filtereinstellungen des aktuellen Clips auf die dritte Einstellung in der
Sequenz an, indem Sie auf die Taste „Zum übernächsten Clip“ (Ctrl-5) oder auf die Taste
„Filter bewegen“ klicken.
7
Bewegen Sie die Abspielposition im Fenster „Timeline“ auf den zweiten Clip, sodass
dieser im Fenster „Viewer“ geöffnet wird.
Sie haben drei Möglichkeiten, die Farben der ersten und der zweiten Einstellung
zu vergleichen:
 Drücken Sie die Taste „Ctrl“, während Sie einmal den Aufwärtspfeil drücken, um zwi-
schen diesem und dem ersten Clip hin- und herzuspringen und die Unterschiede in
den Farb- und Lumapegeln im Fenster „Canvas“ zu betrachten. Hierbei wird das Bild
auf Ihrem externen Videomonitor aktualisiert, sodass diese beiden Bilder angezeigt
werden. Durch schnelles Hin- und Herwechseln lassen sich die Unterschiede in Farb-
ton und Kontrast leicht erkennen.
 Wenn Sie in Final Cut Pro die Fensteranordnung „Mehrfachschnitt“ verwenden, kön-
nen Sie die beiden Clips nebeneinander auf Ihrem Computerbildschirm anzeigen und
vergleichen. Dabei wird der aktuelle Clip jeweils im Fenster „Canvas“ und der vorher-
gehende Clip links im Bereich „Frame Viewer 2“ angezeigt. Hierbei ist die Wiedergabe
zwar nicht so genau wie auf einem externen Videomonitor, trotzdem lassen sich die
relativen Unterschiede zwischen den Clips vergleichen.
Filter bewegen
Zum übernächsten Clip
Bewegen Sie die
Abspielposition auf
den zweiten Clip.
Kapitel 27
Farbkorrektur
651
III
 Wenden Sie auf den Bereich „Frame Viewer 2“ den Modus für den geteilten Bild-
schirm an. Durch Klicken auf die Taste „Vertikal“ oder „Horizontal“ wird der Bereich
„Frame Viewer“ geteilt, wobei der vorhergehende Schnitt standardmäßig auf der lin-
ken Seite oder oben zu sehen ist, und das aktuelle Bild an der Abspielposition auf der
rechten Seite oder unten. So können Sie Elemente in den beiden Clips genau mitein-
ander vergleichen. Der geteilte Bildschirm kann horizontal, vertikal oder als ein recht-
eckiges „Bild-im-Bild“ (das sich innerhalb des Bilds beliebig bewegen lässt) frei
angepasst werden.
∏
Tipp:
Wenn Sie sich den Inhalt im Bereich „Frame Viewer“ auf einem externen
Videomonitor ansehen möchten, wählen Sie den entsprechenden Titel „Frame Viewer“
aus und drücken Sie die Tastenkombination „Umschalttaste-F12“.
Weitere Informationen zur Verwendung des „Frame Viewer“ finden Sie im Abschnitt
„
Vergleichen von zwei Bildern im Bereich „Frame Viewer“
“ auf Seite 607.
Wenn Sie zwei nebeneinander liegende Clips in Ihrer Sequenz vergleichen, achten Sie
auch auf die „Video Scopes“. In der Fensteranordnung „Mehrfachschnitt“ in Final Cut Pro
können Sie den Titel „Video Scopes“ ganz rechts im Fenster „Tool Bench“ auswählen.
Modus für geteilten
Bildschirm
In der Fensteranordnung
„Mehrfachschnitt“ kön-
nen Sie Clips problemlos
miteinander vergleichen.
652
Teil III
Farbkorrektur und Festlegen der Videoqualität
Hinweis:
Der Bereich „Video Scopes“ kann so eingerichtet werden, dass dieselbe Aus-
wahl an Schnittmarken wie für den Bereich „Frame Viewer“ angezeigt wird. Wenn Sie
über eine ausreichend große Anzeige verfügen, können Sie auch eine eigene Anord-
nung mit mehreren „Video Scopes“ erstellen, die jeweils einem Bereich „Frame Viewer“
zugeordnet sind, in dem dieselbe Schnittmarke zu sehen ist.
Mithilfe der „Video Scopes“ können Sie bestimmte Unterschiede zwischen diesen Einstel-
lungen, die optisch nur schwer zu erkennen sind, schnell ausmachen. Das Histogramm
und der Waveform Monitor zeigen beispielsweise, dass die zweite Einstellung etwas
dunkler ist als die erste. Achten Sie besonders auf die Spitze in der Mitte des Histo-
gramms. Wenn Sie den Unterschied zwischen Größe und Position jeder Spitze verglei-
chen, können Sie die Farbpegelregler anpassen, um diese Unterschiede auszugleichen.
Anhand der Informationen aus dem Bereich „Video Scopes“ können Sie die Schiebereg-
ler für Weiß- und Mitteltöne so einstellen, dass die beiden Spitzen des Histogramms
möglichst gleich aussehen und Sie auf diese Weise ähnliche Lumapegel erzielen. Das
Bewegen einer Spitze führt zwangsläufig dazu, dass sich auch bei der anderen eine
leichte Verschiebung ergibt. Fahren Sie mit Ihren Anpassungen so lange fort, bis das
Histogramm der zweiten Einstellung weitestgehend dem Histogramm der ersten
Einstellung entspricht.
Zweiter Clip
Erster Clip
Kapitel 27
Farbkorrektur
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III
8
Wenn dies erreicht ist, öffnen Sie das RGB-Parade-Scope. Es zeigt, dass der zweite Clip
weit mehr Blau und Grün als der erste Clip aufweist.
Durch kontinuierliches Erhöhen des Zyan-Anteils bei den Mitteltönen gleichen Sie die
Farbtöne der beiden Einstellungen immer näher aneinander an. Vergleichen Sie wäh-
rend des Anpassens des Steuerelements für die Mitteltöne auch weiterhin die vorherige
Einstellung mit der aktuellen Einstellung wie unter Schritt 7 beschrieben. Nehmen Sie
so lange Anpassungen vor, bis die beiden Einstellungen so weit wie nötig aneinander
angeglichen sind.
Hinweis:
Denken Sie daran, dass es in diesem Fall Ihr Ziel ist, eine optimale Balance
zwischen allen Einstellungen in der Szene zu erreichen, sodass sich beim Abspielen
der Sequenz keine Einstellung von der anderen abhebt.
Zweiter Clip
Erster Clip
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Teil III
Farbkorrektur und Festlegen der Videoqualität