Final Cut Pro 6 - Abschnitt „Medien“

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Abschnitt „Medien“

In diesem Abschnitt wählen Sie, was Sie mit den von Ihnen ausgewählten Medien-
dateien auf der Festplatte tun wollen – sie kopieren, bewegen, mit angegebenen
Sequenzvoreinstellungen umcodieren, nur vorhandene Medien verarbeiten oder
Offline-Clips erstellen (erstellt eine Kopie von Clips oder Sequenzen ohne zugeordnete
Medien). Sie können auch Renderdateien einbeziehen, nicht benötigte Medien löschen
und Bearbeitungsränder hinzufügen.

Einblendmenü „Medien“
Die Auswahlmöglichkeiten in diesem Einblendmenü entsprechen den Hauptaufgaben
des Medienmanagers. Alle weiteren Optionen im Medienmanager hängen von der Aus-
wahl ab, die Sie hier treffen.
 Medien kopieren: Diese Option kopiert alle Mediendateien der ausgewählten Objekte

in den Ordner oder auf das Volume, der bzw. das im Abschnitt „Speicherort der
Medien“ angegeben ist.

 Medien bewegen: Diese Option bewegt die Mediendateien der ausgewählten

Objekte an den im Abschnitt „Speicherort der Medien“ angegebenen Pfad.

 Medien umcodieren: Diese Aktion ist mit dem Kopieren annähernd identisch. Aller-

dings haben Sie bei dieser Option die Möglichkeit, die Mediendateien der ausge-
wählten Objekte mit einem anderen als dem bei der ursprünglichen Aufzeichnung
verwendeten Codec neu zu komprimieren und am angegebenen Speicherort zu
platzieren. Sie wählen die verwendeten Einstellungen für die Umcodierung aus dem
Einblendmenü „Medien umcodieren mit“ aus, in dem alle Sequenzvoreinstellungen in
Final Cut Pro aufgelistet werden. Wenn keine der Voreinstellungen Ihren Anforderun-
gen entspricht, können Sie „Eigene“ wählen und Ihre eigenen Einstellungen im ange-
zeigten Fenster „Sequenz-Voreinstellung bearbeiten“ angeben. Diese Einstellungen
können nicht als Sequenzvoreinstellungen gesichert werden. Sie werden nur für die
unmittelbare Aktion verwendet.

Hinweis:

Das Einblendmenü „Medien umcodieren mit“ ist nur verfügbar, wenn die

Option „Medien umcodieren“ ausgewählt ist.

Geben Sie hier weitere

Optionen an.

Wählen Sie hier die auf

die ausgewählten

Medien anzuwendende

Aktion aus.

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106

Teil I

Medien- und Projektmanagement

Bei Verwendung der Option „Medien umcodieren“ werden die Bewegungsattribute
der Clips geändert, sodass sie mit den neuen Abmessungen der von Ihnen gewähl-
ten Sequenzvoreinstellungen übereinstimmen. Es können allerdings nur QuickTime-
Filme umcodiert werden. Andere Dateitypen wie Photoshop- und AIFF-Dateien
werden einfach kopiert.

Hinweis:

Es ist möglich, dass die Option „Medien umcodieren“ bei Clips mit Codecs

nicht funktioniert, die mit temporärer Komprimierung arbeiten (beispielsweise
Sorenson und Cinepak). Wenn Sie diese Dateien mit diesen Codecs umcodieren
wollen, sollten Sie stattdessen die Funktion „Stapelexport“ verwenden.

Wichtig:

Sie können die Option „Medien umcodieren“ nicht verwenden, um NTSC-

Medien in PAL und PAL-Medien in NTSC zu konvertieren oder eine sonstige Bildraten-
konvertierung vorzunehmen. Sollten Sie diese Konvertierung trotzdem versuchen, wird
sich zwar die Bildgröße entsprechend dem neuen Format ändern, aber die Bildrate
wird weiterhin der des Originals entsprechen.

 Medien verwenden: Diese Option erlaubt Ihnen, die derzeit vorhandenen Medien zu

verwenden, die mit den ausgewählten Objekten verbunden sind. Sollten Sie diese
Option auswählen und Sie löschen nicht benötigte Medien, werden diese Medien
(wie angegeben) mit oder ohne Bearbeitungsränder aus den Original-Mediendateien
gelöscht.

Wichtig:

Gehen Sie bei Auswahl der Option „Medien verwenden“ äußerst vorsichtig

vor: Der Medienmanager löscht jede Mediendatei, sobald sie verarbeitet wurde.
Wenn Sie diese Aktion abbrechen, wird die gerade verarbeitete Mediendatei u. U.
wiederhergestellt. Bereits verarbeitete Mediendateien können jedoch nicht wieder-
hergestellt werden.

 Offline-Medien erstellen: Diese Option unterscheidet sich sehr von den anderen, weil keine

Mediendateien erstellt oder verarbeitet werden. Ihre Auswahl wird immer in ein neues
Projekt kopiert. Diese Option wird verwendet, um eine Kopie einer Sequenz mit anderen
Einstellungen anzufertigen, nicht um Medien zu kopieren. Der Hauptzweck dieser Option
besteht darin, eine Sequenz mit Einstellungen für eine niedrige Auflösung in eine
Sequenz mit Einstellungen für volle Auflösung zu kopieren, die Sie dann verwenden
können, um Medien mit voller Auflösung erneut aufzunehmen. Dies dient der Vor-
bereitung eines Online-Schnitts.

Hinweis:

Wenn die duplizierte Sequenz eine andere Bildgröße als das Original auf-

weist, werden die Bewegungsattribute der Sequenzclips entsprechend angepasst,
sodass sie mit der neuen Bildgröße übereinstimmen.

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Kapitel 7

Überblick über den Medienmanager

107

I

Sie können die neuen Einstellungen für die kopierte Sequenz aus dem Einblend-
menü „Sequenz einstellen auf“ auswählen, in dem alle Sequenzvoreinstellungen in
Final Cut Pro aufgelistet werden. Alternativ können Sie die Option „Aktuelle Sequenz-
einstellung“ verwenden. Sie können auch „Eigene“ wählen, um Ihre eigenen Einstel-
lungen im angezeigten Fenster „Sequenz-Voreinstellung bearbeiten“ anzugeben.
Diese Einstellungen können nicht als Sequenzvoreinstellungen gesichert werden.
Sie werden nur für die unmittelbare Aktion verwendet.

Hinweis:

Dieses Einblendmenü wird nur angezeigt, wenn die Option „Offline-Medien

erstellen“ gewählt wird. Es ersetzt das Einblendmenü „Medien umcodieren mit“.

Markierungsfeld „Einschließlich Renderdateien“
Wählen Sie dieses Markierungsfeld aus, um Renderdateien einzubeziehen, wenn Sie die
Option „Medien kopieren“ oder „Medien bewegen“ verwenden. Diese Option steht für die
Optionen „Medien umcodieren“, „Medien verwenden“ und „Offline-Medien erstellen“
nicht zur Verfügung.

 Verfügbar bei: „Medien kopieren“ oder „Medien bewegen“
 Immer aktiviert bei: „Medien verwenden“
 Immer deaktiviert bei: „Medien umcodieren“ oder „Offline-Medien erstellen“

Markierungsfeld „Einschließlich der Master-Clips außerhalb der Auswahl“
Wenn Sie die Option „Ausgewählte Objekte duplizieren und in ein neues Projekt einset-
zen“ wählen, wird ein Bin mit Master-Clips für alle im neuen Projekt verwendeten Clips
erstellt. Dies bedeutet, dass das neue Projekt Verknüpfungen zwischen Master-Clip und
zugehörigen Clips aufweist, nicht nur eigenständige Clips.

Die Option „Einschließlich der Master-Clips außerhalb der Auswahl“ bestimmt, wie viele
Medien in den Master-Clips des neuen Projekts beibehalten werden.

 Wenn diese Option ausgewählt wird, basieren die Master-Clips im neuen Projekt auf

den Master-Clips in Ihrem aktuellen Projekt. Dies bedeutet, dass die folgenden Medien
beibehalten werden, wenn neue Master-Clips und Mediendateien erstellt werden:

 Die Medien, die durch die Objekte definiert sind, die Sie vor dem Öffnen des

Fensters „Medienmanager“ ausgewählt haben

 Die Medien, die durch die In- und Out-Punkte Ihrer Original-Master-Clips

definiert sind

 Wenn diese Option deaktiviert wird, basieren die Master-Clips im neuen Projekt nur auf

den von den Objekten verwendeten Medien, die Sie vor dem Öffnen des Fensters
„Medienmanager“ ausgewählt haben.

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108

Teil I

Medien- und Projektmanagement

Wenn Sie diese Option auswählen, können Sie nicht nur die Medien für Clips in Ihren
Sequenzen, sondern auch die durch die In- und Out-Punkte Ihres ursprünglichen Master-
Clips definierten Medien beibehalten. In Verbindung mit der Option „Einschließlich der
zugehörigen Clips außerhalb der Auswahl“ können Sie Medien für alle zu Ihrer ursprüng-
lichen Auswahl gehörigen Clips beibehalten, auch wenn Sie nicht alle der zugehörigen
Objekte ausdrücklich ausgewählt haben.

 Verfügbar bei: „Medien kopieren“, „Medien umcodieren“ oder „Offline-Medien

erstellen“

 Immer aktiviert bei: „Medien bewegen“ oder „Medien verwenden“

Markierungsfeld „Nicht benötigte Medien von Auswahl löschen“
Diese Option erlaubt Ihnen, beliebige Mediendateien oder Teile von Mediendateien zu
löschen (oder nicht einzubeziehen), auf die von Ihren ausgewählten Objekten nicht
verwiesen wird.

Hinweis:

Der Name dieses Markierungsfelds ändert sich in Abhängigkeit davon, ob Sie

ein Duplikatprojekt erstellen.

Wenn Sie Teile von Mediendateien löschen, erstellt Final Cut Pro neue Mediendateien,
eine für jedes Segment der ursprünglichen Mediendatei, definiert durch die von Ihnen
ausgewählten Clips oder Subclips. Die neuen Mediendateien werden entsprechend der
im Einblendmenü „Dateinamen für Medien ableiten von“ gewählten Option benannt
und die resultierenden Clips in Ihrem Projekt werden richtig mit diesen neuen Medien-
dateien verbunden. Sie können diese Option verwenden, wenn Sie nicht benötigte
Mediendateien gegen Ende Ihres Projekts löschen oder wenn Sie eine lange Medien-
datei aufteilen wollen, die Sie in mehrere Subclips eingeteilt haben.

Der Hauptzweck des Löschens von Medien von Ihrer Festplatte besteht darin, Speicher-
platz zu sparen oder eine konsolidierte Version Ihres Projekts auf ein anderes System zu
übertragen. Das Löschen von Medien aus Ihren Mediendateien kann jedoch riskant
sein. Sie könnten später entscheiden, dass Sie ein paar zusätzliche Bilder zum Trimmen
eines Schnitts benötigen. Möglicherweise haben Sie auch Teile einer Mediendatei
gelöscht, die von einem Clip in einer anderen Sequenz verwendet wurden. Zur Option
“Nicht benötigte Medien von Auswahl löschen“ gibt es mehrere untergeordnete Optio-
nen, mit deren Hilfe vermieden werden kann, dass zu viele Medien gelöscht werden.
Dies sind „Bearbeitungsrand hinzufügen“ und „Einschließlich der zugehörigen Clips
außerhalb der Auswahl“. Diese Optionen definieren genauer, welche Medien gelöscht
werden. Die Optionen werden unten beschrieben.

Hinweis:

Diese Option funktioniert nur bei QuickTime-Dateien mit Timecode-Spuren und

Bandnamen. Sind AIFF- und WAVE-Dateien in Ihrer Auswahl enthalten, werden diese
komplett kopiert.

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Kapitel 7

Überblick über den Medienmanager

109

I

Wichtig:

Sie müssen äußerst vorsichtig sein, wenn Sie diese Option in Verbindung mit

der Option „Medien verwenden“ im Einblendmenü „Medien“ verwenden. Sind Medien
nämlich erst einmal gelöscht, können sie nicht wiederhergestellt werden, und die
Aktion kann auch nicht widerrufen werden.

Markierungsfeld „Bearbeitungsrand verwenden“
Diese Option ändert die oben beschriebene Option „Nicht benötigte Medien von Aus-
wahl löschen“, sodass weniger Medien aus einer Mediendatei gelöscht werden. Bear-
beitungsränder sind zusätzliches Material am Anfang und Ende eines Clips, das Sie für
den Fall beibehalten, dass Sie ein paar zusätzliche Bilder zum Trimmen benötigen oder
dass Sie zusätzliches Material jenseits der geplanten In- und Out-Punkte benötigen, um
einen Übergang, etwa eine Überblendung, zu einer anderen Einstellung zu erstellen.

 Nur verfügbar bei: „Nicht benötigte Medien von Auswahl löschen“

Hinweis:

Diese Option funktioniert nur bei QuickTime-Dateien mit Timecode-Spuren und

Bandnamen. Sind AIFF- und WAVE-Dateien in Ihrer Auswahl enthalten, werden diese
komplett kopiert.

Markierungsfeld „Einschließlich der zugehörigen Clips außerhalb der Auswahl“
Mit dieser Option können Sie Medien beibehalten, die von allen zu Ihren derzeit aus-
gewählten Objekten gehörigen Clips verwendet werden, nicht nur Medien für die aus-
gewählten Objekte. Jedes Mal, wenn Sie eine Option im Medienmanager wählen, die
potenziell Medien löschen kann, wird diese Option automatisch aktiviert.

Wichtig:

Weil Clips über einen Master-Clip zugeordnet sind, müssen Sie sich vergewis-

sern, dass Sie auch die Option „Einschließlich der Master-Clips außerhalb der Auswahl“
auswählen, um die Medien der zugehörigen Clips beizubehalten.

Wenn Sie diese Option auswählen, werden die folgenden zusätzlichen Medien in die
Aktion einbezogen:

 Die Master-Clip-Medien eines ausgewählten Clips, die durch einen In-Punkt und Out-

Punkt (oder Medienstart- und Medienendpunkte, wenn kein In- oder Out-Punkt fest-
gelegt ist) markiert sind.

 Medien zwischen den In- und Out-Punkten zugehöriger Clips. Wenn z. B. ein Clip in

Sequenz A auf die ersten 10 Sekunden einer Mediendatei verweist und ein zugehöri-
ger Clip in Sequenz B auf die letzten 10 Sekunden derselben Mediendatei verweist,
wird kein Teil der Mediendatei gelöscht.

 Medien, auf die von zugehörigen Clips in anderen Sequenzen verwiesen wird, auch

wenn die betreffenden Sequenzen ursprünglich nicht ausgewählt wurden.

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110

Teil I

Medien- und Projektmanagement

Wenn Sie z. B. zwei zugehörige Clips haben, einen in Sequenz A und einen in Sequenz
B, verweisen beide über ihren gemeinsamen Master-Clip im Fenster „Browser“ auf
dieselbe Mediendatei. Wenn Sie Sequenz A auswählen, um Medien mit dem Medien-
manager zu kopieren, werden nur die Medien kopiert, auf die vom Clip in Sequenz A
verwiesen wird. Wenn Sie jedoch die Optionen „Einschließlich der Master-Clips außer-
halb der Auswahl“ und „Einschließlich der zugehörigen Clips außerhalb der Auswahl“
auswählen, werden auch die Medien kopiert, auf die vom zugehörigen Clip in Sequenz
B verwiesen wird. Dies gilt auch, wenn Sie Sequenz A zur Verarbeitung ausgewählt
haben. Alle Medien zwischen den In- und Out-Punkten des Master-Clips werden
ebenfalls beibehalten.

Weitere Informationen zur Verwendung dieser Option finden Sie im Abschnitt

Begrenzen des Anteils kopierter oder gelöschter Medien

“ auf Seite 115.

 Verfügbar bei: „Medien kopieren“, „Medien umcodieren“ oder „Offline-Medien

erstellen“

 Immer aktiviert bei: „Medien bewegen“ oder „Medien verwenden“

Einblendmenü “Dateinamen für Medien ableiten von”
Dieses Einblendmenü bestimmt, wie Clips benannt werden, wenn sie infolge der Option
„Nicht benötigte Medien von Auswahl löschen“ segmentiert werden. Die folgenden
Benennungsoptionen für Mediendateien sind verfügbar:

 Vorhandenen Dateinamen: Dateinamen von Clips, die mit dem Medienmanager

erstellt wurden, basieren auf den ursprünglichen Mediendateien auf dem Volume.
Die erste neue Mediendatei wird gleich benannt wie die ursprüngliche Mediendatei
und zusätzliche Mediendateien werden mit einem numerischen Suffix benannt.
Wenn z. B. drei neue Mediendateien erstellt wurden, würden sie „Mediendatei“,
„Mediendatei-1“ und „Mediendatei-2“ genannt.

 Clipnamen: Dateinamen von Clips, die mit dem Medienmanager erstellt wurden,

basieren auf den Namen, die Sie den Clips in Ihrem Projekt gegeben haben.

Wenn Sie Subclips aus einer langen Mediendatei (wie einem in einer Mediendatei auf-
genommenen ganzen Band) erstellt haben, haben Sie den Subclips wahrscheinlich
aussagekräftige Namen gegeben. In diesem Fall empfiehlt es sich, neu erstellte
Mediendateien auf dem Clipnamen basierend zu benennen.

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Kapitel 7

Überblick über den Medienmanager

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