Final Cut Pro 6 - Verarbeitung von Audiomaterial im Offline-/Online-Schnitt

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Verarbeitung von Audiomaterial im Offline-/Online-Schnitt

Beim Offline-/Online-Arbeitsablauf steht tendenziell das Videomaterial im Mittelpunkt.
Wie aber wird Audiomaterial gehandhabt? Für Audiomaterial bestehen viel geringere
Datenanforderungen als für Videomaterial, daher wird Audiomaterial fast immer mit
seiner nativen Sampling-Rate und Bittiefe aufgenommen, auch beim Offline-Schnitt.
Dies bedeutet, dass das Audiomaterial ohne Neuaufzeichnung für die endgültige
Audioabmischung bereit steht.

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Kapitel 5

Offline- und Online-Schnitt

67

I

In der Offline-Schnittphase werden Audioclips mit dem Video synchronisiert, in die
Sequenz eingefügt und es werden grundlegende Lautstärkeanpassungen vorgenom-
men. Sobald die Bearbeitung fertig ist und das Bild geschützt wurde, wird das Audio-
material in der Audioabmischungs- und Veredelungsphase abgemischt. Sie können Ihr
Audiomaterial in Final Cut Pro abmischen oder Ihre Audiodateien und Audioschnittent-
scheidungen an ein Postproduktionsprogramm für Audiomaterial übertragen.

Die Audioabmischungsphase entspricht dem Video-Online-Schnitt: Das Ziel besteht
darin, eine kontinuierliche, natürlich klingende Abmischung zu erstellen. Hierzu werden
die richtigen Lautstärkepegel und Balance-Einstellungen (die Verteilung von Klängen
auf verschiedene Lautsprecher, entweder für Stereo oder Surround-Sound) festgelegt
und erforderliche Audiofilter verwendet. Wenn die Audioabmischung beendet ist,
übernehmen Sie sie in die Online-Schnittphase für ein Audio-Layback (Zurückschreiben)
in die fertige Sequenz (oder direkt auf das fertige Master-Band). Weitere Informationen
zur Audioabmischung in Final Cut Pro finden Sie in Band III, Teil I „Audioabmischung“.

Wollen Sie Ihr Sequenzaudiomaterial an ein Postproduktionsprogramm für Audiomate-
rial übertragen, müssen Sie zwei Dinge exportieren:

 Audioclip-Informationen: In- und Out-Punkte, Position in der Sequenz und Audioein-

stellungen. Wird manchmal auch als „Audio-EDL“ bezeichnet. Die Audiomedien selbst
sind nicht enthalten.

 Audiomediendateien: Dies sind die eigentlichen Mediendateien, auf die von Clips in

Ihrer Sequenz verwiesen wird.

Sie können Ihre Audioschnittentscheidungen in Austauschformaten wie OMF, AAF oder
dem Final Cut Pro XML Interchange-Format exportieren. Manche Audioprogramme
erkennen auch EDLs.

Audiomediendateien können im Format AIFF, WAVE, Sound Designer II (SD2) oder
einem anderen von QuickTime unterstützten Audiodateiformat exportiert werden.

Wichtig:

Mithilfe der Formate OMF und AAF können Sie sowohl Sequenzinformatio-

nen als auch Mediendateien in einer einzelnen Datei exportieren. Diese Datei kann
zwar ziemlich groß sein, es ist u. U. jedoch praktisch, alle benötigten Audiodaten in
einer eigenständigen Datei zu haben. Sowohl eine EDL als auch eine Datei im
Final Cut Pro XML Interchange Format enthält nur Sequenzinformationen, keine Audio-
medien. Dies bedeutet, dass Sie zusätzlich zur Projektaustauschdatei Ihre Audiomedien
an die Einrichtung, die Ihre Abmischung vornimmt, übertragen müssen.

Welches Austauschformat Sie wählen müssen, hängt davon ab, welche Formate Ihr
Audioprogramm erkennt. Weitere Informationen hierzu finden Sie in Band III, Kapitel 10
„Exportieren von Audiomaterial zur Abmsichung in anderen Programmen“.

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68

Teil I

Medien- und Projektmanagement