Final Cut Pro 6 - Elemente einer EDL

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Elemente einer EDL

Die Elemente einer EDL werden in den folgenden Abschnitten beschrieben.

Timecode-Format von Titel und Sequenz
Die erste Zeile einer EDL enthält den Titel der Sequenz. Bei NTSC-Sequenzen gibt die
zweite Zeile an, ob es sich beim Sequenz-Timecode um einen Drop-Frame- oder Non-
Drop-Frame-Timecode handelt.

Event-Nummer
Eine Event-Nummer gibt jedes Event in der EDL eindeutig an. Ein EDL-Event erfordert
zwei Zeilen, wenn mehr als eine Quelle verwendet wird. Zum Beispiel erfordert eine
Überblendung eine Zeile für die auszublendende Einstellung und eine zweite für die
einzublendende Einstellung.

001 004 V C 04:31:13:04 04:31:22:23 01:00:00:00 01:00:10:00

001 014 V D 030 14:27:03:03 14:27:25:22 01:00:10:10 01:00:30:00

Bandname
Ein Bandname beschreibt, von welchem Quellenband der Clip stammt. Final Cut Pro
nimmt an, dass Clips ohne Bandnamen aus Nicht-Bandquellen wie Farbbalken, Schwarz
oder anderen Generatoren stammen. Final Cut Pro kennzeichnet diese Aux-Quellen
automatisch mit dem Bandnamen „AX“.

Wichtig:

Vergewissern Sie sich vor dem Exportieren einer EDL, dass alle Clips mit

Timecode-Quellen über Bandnamen verfügen. Andernfalls können Sie Ihre Sequenz
nicht ohne Weiteres erneut erstellen, wenn Sie die EDL in einem anderen Videoschnitt-
system öffnen.

Spurtyp
Bei jedem Schnitt werden eine oder mehr Spuren in der Sequenz verwendet. Im Falle
von Band-zu-Band-Schnitten bestimmt dieses Feld, welche Spuren auf dem Aufnahme-
gerät während dieses Events aktiviert sind.

 V: Video
 A: Audio (Einige EDL-Formate kennzeichnen das mit 1 oder 2.)
 A2: Audio 2
 AA: Beide Audiokanäle

Videospur V1 ist die einzige exportierte Videospur. Clips auf Videospur V2 werden als
Haupteffekt (key effect, K) über der Spur V1 angezeigt. Die Videospuren ab V3 werden
beim EDL-Export ignoriert.

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146

Teil II

Projektaustausch

Schnitt- bzw. Übergangstyp
Eine EDL (Schnittliste) kann mehrere Arten von Videoschnitten oder Übergängen dar-
stellen. Ein Schnitt erfordert eine einzelne Quelle, während alle anderen Arten von
Bearbeitungen zwei Quellen und somit zwei Zeilen in einer EDL erfordern.

 C: Schnitt (Cut). Die einfachste Art des Schnitts.
 D: Überblenden (Dissolve). Dieser Übergang beginnt mit einer Quelle und löst sich

in einer zweiten Quelle auf.

 W: Ein Wischeffekt (Wipe). Ein Wischeffekt, dem ein Code folgt, der die Art der

Standardwischeffekte angibt.

 K: Hauptschnitt (Key Edit). Clips auf Videospur 2 können als Vordergrund-Ebene

(Füllung) in einem standardmäßigen Videohauptschnitt verwendet werden.

Eine Überblendung von einer Final Cut Pro-Sequenz ist unten im EDL-Format
dargestellt.

001 002 V C 02:10:42:13 02:11:16:18 01:00:00:00 01:00:34:05

001 002 V D 024 02:18:32:07 02:18:56:19 01:00:34:05 01:00:58:17

Übergangsdauer
Die Dauer eines Übergangs (in Bildern) folgt auf den Übergangstyp. Zum Beispiel gibt
D 024 eine Überblendung mit 24 Bildern an.

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Kapitel 10

Importieren und Exportieren von EDLs

147

II

Quellen-In- und Out-Punkte, Aufnahme-In- und Out-Punkte
In jeder Zeile einer EDL stellt das erste Paar Timecode-Werte die Quellen-In- und Out-
Punkte dar. Das zweite Paar sind die Aufnahme-In- und Out-Punkte, die der Position des
Clips in der Timeline entsprechen.

Schnitte, die Übergänge wie Überblendungen oder Wischen verwenden, erfordern
zwei Zeilen. Die erste Zeile stellt die Quelle vor dem Übergang dar, die zweite Zeile die
Quelle nach dem Übergang.

Bei Band-zu-Band-Schnittsystemen werden die Bänder, die die zwei Einstellungen ent-
halten, in zwei Videogeräte eingelegt – VTR A und VTR B. Der Schnitt-Controller lässt zur
Durchführung eines Überblendungs- oder Wischeffekts beide Geräte gleichzeitig wieder-
geben und verwendet einen Hardware-Video-Switcher, um den Übergangseffekt beim
Aufzeichnen auf das Master-Band zu erzeugen. Wenn sich jedoch beide Einstellungen in
einem Überblendungs-, Wisch- oder Stanzsignaleffekt auf demselben Band befinden, ist
es unmöglich, den Effekt in einem bandbasierten Schnittsystem auszuführen. Dies liegt
daran, dass das Band nicht an beiden Stellen gleichzeitig sein kann. Eine vorläufige
Lösung für dieses Problem finden Sie im Abschnitt „

Bandprobleme

“ auf Seite 152.

Getrennte Schnitte, bei denen das Video- und Audiomaterial eigene In- und Out-Punkte
haben, erfordern drei Zeilen.

SPLIT: VIDEO DELAY= 00:00:02:00

004 002 AA C 02:18:30:07 02:18:56:19 01:00:32:05 01:00:58:17

004 002 V C 02:18:32:07 02:18:56:19 01:00:34:05 01:00:58:17

Die erste Zeile gibt an, welche Spur um welche Zeit verzögert ist. Die zweite Zeile gibt
die Spur (Audio oder Video) an, die während der gesamten Bearbeitungsdauer abge-
spielt wird. Die dritte Zeile enthält die verzögerte Spur.

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148

Teil II

Projektaustausch

Hinweise
In einer EDL können Hinweise gespeichert sein, die durch eine mit einem Stern (*)
beginnende Zeile zwischen den Event-Zeilen gekennzeichnet sind. Hinweise können
verwendet werden, um dem Cutter, der die EDL erhält, Events zu erklären. Sie können
auch Informationen beinhalten, die in der EDL nicht direkt gespeichert werden kön-
nen. Zum Beispiel lassen sich in einer EDL die Audioeinstellungen eines Clips nicht
direkt speichern. Der Audiopegel kann in der EDL jedoch wenigstens als Hinweis
gespeichert werden. Im Dialogfenster für den EDL-Export können Sie einen der Master-
Kommentare 1 – 4 oder einen der Kommentare A – B exportieren.

001 002 AA/V C 02:10:42:13 02:11:16:18 01:00:00:00 01:00:34:05

* FROM CLIP NAME: DEBRA ENTERS CAFE WS

* OPACITY LEVEL AT 02:10:45:20 IS 0.00% (REEL 002)

* OPACITY LEVEL AT 02:10:49:12 IS 100.00% (REEL 002)

* CLIP FILTER: COLOR CORRECTOR 3-WAY

* AUDIO LEVEL AT 02:10:43:07 IS -INF DB (REEL 002 A1)

* AUDIO LEVEL AT 02:10:51:16 IS +0.00 DB (REEL 002 A1)