Von Videodateiformaten unterstützte Video-Codecs
Bei einem Video-Codec handelt es sich um einen Algorithmus, mit dessen Hilfe Sie
Videobilder hinsichtlich Position (in Bezug auf ein Einzelbild) und Zeit (in Bezug auf
mehrere Einzelbilder) codieren können, um die Daten zu komprimieren und gleich-
zeitig für ein annehmbares Bild zu sorgen. Es werden nicht alle Codecs von allen
Dateiformaten unterstützt.
258
Teil III
Ausgabe
Unkomprimiert (Ohne)
Das ist eigentlich kein Codec, sondern eine Methode zum Speichern von QuickTime-
Filmen ohne jegliche Komprimierung. Da eine Komprimierung generell zu Videoarte-
fakten führt, ist ohne Komprimierung höchste Qualität gewährleistet. Leider werden
dadurch aber auch umfangreiche Dateigrößen verursacht. Außerdem kommt hinzu,
dass nicht komprimierte Filme auf den meisten Systemen nicht in Echtzeit abgespielt
werden.
Nicht komprimierte Filme können einen Alpha-Kanal aufweisen. Alpha-Kanäle definieren
Transparenzstufen in Ihrem Film und sind hilfreich, wenn Sie Effektszenen für das Com-
positing eines anderen Benutzers bereitstellen. Weitere Informationen zu Alpha-Kanälen
finden Sie in Band III, Kapitel 19 „Compositing und Anordnen in Ebenen (Layering)“.
Animation
Der Codec „Animation“ wurde für computergeneriertes Grafikmaterial entwickelt, bei
dem häufig große Bereiche in einheitlicher Farbe und wenige oder gar keine Bildfehler
auftreten. Es handelt sich um einen verlustfreien Codec, d. h., es tritt weder ein Quali-
tätsverlust auf, noch werden Bildfehler hinzugefügt, wenn Sie Ihr Video komprimieren.
Weitere Informationen hierzu finden Sie im Abschnitt „
Videokompression
“ auf
Seite 434.
Videomaterial, das generell mehr Filmrauschen, Bildstörungen und Textur- und Farbab-
weichungen als animiertes Material aufweist, lässt sich mit dem Codec Animation unter
Umständen nicht so stark komprimieren wie mit anderen Methoden. Da eine teilweise
verlustfreie Komprimierung besser ist als gar keine, wird dieser Codec häufiger verwen-
det als „Unkomprimiert“.
Hinweis:
Animationsfilme werden auf den meisten Systemen nicht in Echtzeit abge-
spielt. Animationsfilme können auch einen Alpha-Kanal aufweisen.
DV-Codecs
QuickTime bietet Unterstützung für eine ganze Reihe von DV-Codecs wie beispiels-
weise DV NTSC und DV PAL, DVCPRO 50 und DVCPRO HD. Auf diese Weise können Sie
nativ Material von DV-Camcordern aufnehmen, bearbeiten und wiedergeben, ohne
vorher ein Umcodieren in ein anderes Format vornehmen zu müssen.
Apple M-JPEG
Es gibt zwei Apple M-JPEG-Codecs, M-JPEG A und M-JPEG B. Dies sind Codecs mit varia-
blen Datenraten. Sie ähneln denen, die von Videoaufzeichnungskarten verwendet wer-
den. Wenn Sie stärker komprimiertes Material abliefern müssen, um die Dateien klein
zu halten, sollten Sie diese Codecs in Erwägung ziehen. Bei M-JPEG handelt es sich um
einen nicht verlustfreien Codec. (Visuelle Informationen werden also dauerhaft aus den
Videobilder gelöscht.) So kommt es in Ihrem Video zu Bildfehlern. Wie gravierend diese
Fehler sind, hängt von der gewählten Datenrate ab.
Kapitel 16
Allgemeine Informationen zu QuickTime
259
III
Zahlreiche handelsübliche Video-Interface-Karten können Motion-JPEG A oder Motion-
JPEG B ohne erneutes Rendern oder mit minimalem erneuten Rendern in Echtzeit
abspielen. Dadurch ist ein sehr schneller Dateiaustausch möglich. Bevor Sie Motion-
JPEG A oder Motion-JPEG B verwenden, sollten Sie sich beim Hersteller der Aufzeich-
nungskarte erkundigen, welches Format Sie verwenden sollen.
Hinweis:
Bei Apple M-JPEG-Filmen sind keine Alpha-Kanäle möglich.
JPEG
JPEG ähnelt Motion-JPEG, mit der Ausnahme, dass die Komprimierungsfehler bei ähn-
lichen Datenraten ggf. weniger gravierend ausfallen. JPEG-Filme lassen sich auf Ihrem
System möglicherweise in Echtzeit abspielen. Dies ist von der Leistungskapazität Ihres
Systems und der Datenrate des Films abhängig.
Hinweis:
Bei JPEG-Filmen sind keine Alpha-Kanäle möglich.
Drittanbieter-Codecs
Es gibt verschiedene Hersteller von Lösungen für die Videobearbeitung, von denen die
meisten verschiedene Varianten des Codecs Motion-JPEG verwenden. Viele produzie-
ren rein softwarebasierte QuickTime-Codecs, die Sie auf Ihrem System installieren
können. Mit diesen Codecs können Sie Filme ohne Rendern oder mit geringem
Renderaufwand abspielen. Weitere Informationen erhalten Sie beim Hersteller
des jeweiligen Videoschnittsystems.
Hinweis:
Die meisten Drittanbieter-Codecs verfügen nicht über Alpha-Kanäle.