Final Cut Pro 6 - Bereich „Bearbeiten“

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Bereich „Bearbeiten“

Die Einstellungen in diesem Bereich beeinflussen das Schnittverhalten in Final Cut Pro.

Standardoptionen zum Zeitverhalten
 Standbilddauer: Mit diesem Wert geben Sie die Dauer für in Final Cut Pro erzeugte

importierte Grafiken und Standbilder an. (Diese Bilder werden durch Auswahl von
„Modifizieren“ > „Standbild erstellen“ im Fenster „Canvas“ oder im Fenster „Viewer“
erstellt.) Standarddauer sind 10 Sekunden. In- und Out-Punkte werden um die Clip-
mitte herum gesetzt, wodurch auf beiden Seiten des Clips identische Aktivpunkte
zum Trimmen eingerichtet werden.

Sie können die Länge eines erstellten Standbilds vergrößern. Dazu müssen Sie das
Standbild im Fenster „Viewer“ aufrufen und einen höheren Wert in das Feld „Time-
code-Dauer“ eingeben.

Hinweis:

In Final Cut Pro handelt es sich bei der Dauer um das Zeitintervall zwischen

den In- und Out-Punkten eines Clips, während sich die Länge auf die Zeit zwischen
Medienstart und Medienende bezieht. Die Standardlänge eines Standbilds oder Clips
mit erstelltem Standbild beträgt 2 Minuten, während es sich bei der Dauer um die
Standbilddauer handelt. Wenn Sie allerdings für die Standbilddauer einen höheren
Wert als 2 Minuten angeben, werden neue Standbilder ohne Aktivpunkte mit dieser
Länge erstellt.

Das Importieren einer Bildsequenz wäre ein denkbarer Grund dafür, diesen Wert zu
ändern. Wenn Sie die Standbilddauer beispielsweise auf 00:00:00:01 (ein Bild) einstel-
len, können Sie einen kompletten Ordner nummerierter Bilder importieren und diese
später in einer Sequenz platzieren.

 Vorschau bei Vorlauf: Dieser Wert wird vom Steuerelement „Umgebung von aktueller

Position wiedergeben“ und dem Fenster „Trimmen“ verwendet, um die Zeit zu
bestimmen, die vor der Abspielposition abgespielt werden soll.

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Kapitel 23

Auswählen von Einstellungen und Voreinstellungen

343

IV

 Vorschau bei Nachlauf: Dieser Wert wird vom Steuerelement „Umgebung von aktuel-

ler Position wiedergeben“ und dem Fenster „Trimmen“ verwendet, um die Zeit zu
bestimmen, die hinter der Abspielposition abgespielt werden soll.

Weitere Informationen finden Sie in Band I, Kapitel 6 „Fenster „Viewer“ – Grundlagen“.
Die Einstellung gilt auch für das Fenster „Trimmen“. Informationen dazu finden Sie in
Band II, Kapitel 20 „Trimmen von Clips mithilfe des Fensters „Trimmen““.

Optionen für die Duplikaterkennung
 Bearbeitungsrand: Bei dieser Einstellung werden am Anfang und am Ende der Clip-

bereiche, die für den Vergleich verwendet werden, Bilder hinzugefügt. So wird fest-
gelegt, ob Anzeiger für Bildduplikate angezeigt werden sollen oder nicht. Dies ist
besonders im Hinblick auf die zusätzlichen Bilder wichtig, die beim physischen
Schneiden und Kleben des Negativfilms verwendet werden müssen, um das korrekte
Film-Matchback sicherzustellen und zu verhindern, dass versehentlich unbrauchbare
Bilder integriert werden. Standardmäßig ist diese Option auf 0 gesetzt.

Die Sequenz im folgenden Beispiel enthält zehn Bildduplikate. Die Einstellung für
den Bearbeitungsrand beträgt null Bilder, daher werden auch keine zusätzlichen
Bilder gezeigt.

Diese zehn Bilder werden zwei-
mal verwendet und deshalb
als Bildduplikate dargestellt.

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344

Teil IV

Einstellungen und Voreinstellungen

Wenn Sie bei der Einstellung für den Bearbeitungsrand zehn Bilder angeben, werden
auf beiden Seiten der Bildduplikate fünf zusätzliche Bilder angezeigt.

 Schwellenwert: Mit dieser Option können Sie eine Mindestanzahl Bilder festlegen,

die dupliziert werden müssen, damit ein Anzeiger für Bildduplikate eingeblendet
wird. Standardmäßig ist diese Option auf 0 gesetzt, damit alle Vorkommen doppel-
ter Bilder angezeigt werden. Sie können diese Option auf maximal 99 Bilder (je
nach Bildrate 3 bis 4 Sekunden) festlegen. In diesem Fall müssen mindestens
99 doppelte Bilder hintereinander liegen, damit ein Anzeiger für Bildduplikate
generiert wird. Weitere Informationen zu den Anzeigern für Bildduplikate finden
Sie im Abschnitt „

Merken doppelter Bilder

“ auf Seite 165 und in Band II, Kapitel 21

„Hinzufügen von Übergängen“.

Fünf zusätzliche Bilder neben den

Bildduplikaten werden hier ...

... und hier verwendet.

Zehn Bildduplikate

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Kapitel 23

Auswählen von Einstellungen und Voreinstellungen

345

IV

Im folgenden Beispiel sehen Sie eine Sequenz, in der Clip A zweimal vorkommt.
Außerdem werden zehn Bilder aus Clip A zweimal verwendet.

Gamma für Einzelbild-/Videoimport
 Gammastufe: Dieses Einblendmenü dient zur Festlegung der Standardgammaein-

stellung für unterstützte Standbilder und Grafiken, die Sie importieren. Bei der
Wiedergabe verwendet Final Cut Pro diese Gammaeinstellung, um zu ermitteln,
ob eine Gammakorrektur auf den Clip angewendet werden muss. Weitere Informa-
tionen hierzu finden Sie in Band III, Kapitel 29 „Einstellungen für das Rendern und die
Videoverarbeitung“.

Dieselben zehn Bilder
aus derselben Medien-
datei werden hier ...

... und hier verwendet.

Wenn der Schwellenwert

für den Bearbeitungsrand

kleiner als oder gleich

10 ist, werden die Bild-

duplikate gezeigt.

Wenn der Schwellen-

wert für den Bearbei-

tungsrand größer als

10 ist, werden die Bild-

duplikate nicht gezeigt.

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346

Teil IV

Einstellungen und Voreinstellungen

BWF-Import
 NTSC-Standard: In diesem Einblendmenü legen Sie den Standard-Timecode-Modus

(Drop-Frame oder Non-Drop-Frame) für importierte BWF-Dateien (Broadcast Wave
Format) mit NTSC-bezogener Abtastrate fest. Weitere Informationen hierzu finden
Sie in Band I, Kapitel 20 „Importieren von Mediendateien in Ihr Projekt“.

Optionen zum Fenster „Trimmen“
 Dynamisches Trimmen: Wenn Sie die Option „Dynamisches Trimmen“ auswählen,

können Schnittmarken im Fenster „Trimmen“ automatisch der Abspielposition
folgen. Weitere Informationen finden Sie in Band I, Kapitel 9 „Fenster „Timeline“ –
Grundlagen“. Die Einstellung gilt auch für das Trimmen. Informationen dazu finden
Sie in Band II, Kapitel 19 „Informationen zum Trimmen von Clips“.

 Mit Sequenzaudio trimmen: Wenn Sie diese Option wählen, können Sie bei Verwen-

dung der JKL-Tasten auf beiden Seiten des Fensters „Trimmen“ alle Audiospuren der
Sequenz anhören.

 Mit Schnittmarkenaudio trimmen (Ton für andere aus): Wenn Sie diese Option wählen,

wird bei Verwendung der JKL-Tasten auf beiden Seiten des Fensters „Trimmen“ für
alle Audiospuren (Ausnahme: die aktuell im Fenster „Timeline“ ausgewählten Spuren)
der Ton abgeschaltet.

 Bildanzahl beim Trimmen: Mit diesem Wert legen Sie fest, wie viele Bilder bei Auswahl

der Optionen „Vorwärts trimmen“ und „Rückwärts trimmen“ im Fenster „Trimmen“
oder im Fenster „Timeline“ über die entsprechenden Kurzbefehltasten getrimmt wer-
den. Maximal zulässig sind 99. Weitere Informationen finden Sie in Band II, Kapitel 20
„Trimmen von Clips mithilfe des Fensters „Trimmen““.

Optionen zur Sichtbarkeit, zum Schutz von Spuren und zu Audio-Keyframes
 Warnung, wenn die Änderung der Clipsichtbarkeit Renderdateien löscht: Wenn Sie eine

komplette Spur ausblenden, werden damit automatisch alle der Spur zugeordneten
Renderdateien gelöscht. Aktivieren Sie diese Option, damit vor einer solchen Lösch-
aktion eine Warnmeldung angezeigt wird.

Hinweis:

Alternativ zum Ausblenden einer Spur und dem damit verbundenen Verlust

der dazugehörigen Renderdateien können Sie auch einzelne Objekte ausblenden.
Auf diese Weise bleiben die Renderdateien erhalten. Informationen zum Deaktivieren
einzelner Clipobjekte finden Sie in Band III, Kapitel 19 „Compositing und Anordnen in
Ebenen (Layering)“.

 Audio-Keyframes aufnehmen: Wenn diese Option ausgewählt ist, werden Keyframes

immer aufgenommen, wenn die Einstellungen für Audiopegel, Balance oder Filter
angepasst werden. Im Einblendmenü können Sie definieren, wie detailliert die
Keyframe-Automatisierung bei Aufnahmen mit dem Audio Mixer oder den Steuer-
elementen für die Audiofilterung sein soll.

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Kapitel 23

Auswählen von Einstellungen und Voreinstellungen

347

IV

Hinweis:

Über die Taste „Audio-Keyframes aufnehmen“ können Sie diese Option

ebenfalls steuern. Standardmäßig wird diese Taste in der Symbolleiste im Audio
Mixer (Fenster „Tool Bench“) angezeigt.

Sie können die Auflösung für die Aufnahme von Keyframes auswählen. (In anderen
Worten: Sie können bestimmen, wie häufig Audiopegel und Balance-Keyframes zu
einem Clip hinzugefügt werden sollen, während Sie im Audio Mixer einen Fader
anpassen.) Weitere Informationen zum Aufnehmen von Audio-Keyframes finden
Sie in Band III, Kapitel 5 „Verwenden des Bereichs „Audio Mixer““.

 Alle: Hiermit wird die größtmögliche Anzahl Keyframes aufgezeichnet, während

Sie den Fader oder Balanceregler einer Spurleiste bewegen. Das Ergebnis stimmt
exakt mit den Pegeln überein, die Sie mit dem „Audio Mixer“ festgelegt haben.
Diese Option hat den Nachteil, dass für die Audiopegelüberlagerungen der betrof-
fenen Clips sehr viele Keyframes angelegt werden, die sich später nur schwer bear-
beiten lassen.

 Reduziert: Hiermit wird die Anzahl der aufgezeichneten Keyframes verringert,

die erstellt werden, wenn Sie den Fader oder Balanceregler einer Spurleiste bewe-
gen. Daraus ergibt sich im Fenster „Timeline“ bzw. „Viewer“ eine Lautstärke- oder
Balanceüberlagerung, die mit den festgelegten Pegeln übereinstimmt, aber
einfacher mit dem Werkzeug „Auswahl“ oder „Stift“ bearbeitet werden kann.

 Nur Spitzen: Hiermit wird nur eine Mindestanzahl Keyframes aufgezeichnet, die zur

annäherungsweisen Reproduktion der beim Bewegen des Faders oder Balancereg-
lers einer Spurleiste aufgezeichneten Pegel erforderlich ist. Die unter Verwendung
der Option „Nur Spitzen“ aufgenommenen Keyframes reflektieren nur die jeweils
höchsten und niedrigsten aufgezeichneten Pegelwerte. Dies ist besonders dann von
Vorteil, wenn Sie eine möglichst geringe Anzahl Keyframes aufnehmen und später
im Fenster „Timeline“ oder „Viewer“ bearbeiten wollen.

 Überlagerungen geschützter Objekte mit Stiftwerkzeugen bearbeitbar: Wenn Sie diese

Option aktivieren, können Sie Audiopegel und Deckkraft-Keyframes in Clips in
geschützten Spuren im Fenster „Timeline“ ändern.

Erneute Verbindung von Dateien und Final Cut Studio-Integrationsoptionen
 Extern bearbeitete Dateien immer erneut verbinden: Wenn Sie dieses Feld auswählen,

werden Clips von Final Cut Pro mit Mediendateien erneut verbunden, die seit dem
letztmaligen Arbeiten mit Final Cut Pro geändert worden sind. Wählen Sie diese
Option aus, wenn Sie mit einer großen Anzahl Mediendateien oder Projekten wie
beispielsweise eingebetteten Motion- oder Soundtrack Pro-Projekten arbeiten. Wei-
tere Informationen hierzu finden Sie im Abschnitt „

Automatisches erneutes Verbin-

den von Mediendateien

“ auf Seite 97.

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348

Teil IV

Einstellungen und Voreinstellungen

 Hinweis beim Sichern als Soundtrack Pro-Skript: Wenn dieses Feld ausgewählt ist, zeigt

Final Cut Pro ein Dialogfenster an, in dem Sie angeben können, wie Mediendateien
verarbeitet werden, wenn Sie „Ablage“ > „Senden an“ > „Soundtrack Pro-Skript“ >
Skriptname

auswählen. Weitere Informationen hierzu finden Sie in Band III, Kapitel 11

„Arbeiten mit Soundtrack Pro und Logic Pro“.

Automatische Anpassungs- und Skalierungsoptionen
Diese Optionen steuern, wie der Schnitt von Sequenzen mit verschiedenen Formaten
gehandhabt wird.

 Sequenz automatisch anpassen: In diesem Einblendmenü legen Sie fest, ob Sequenz-

einstellungen automatisch an die Einstellungen des ersten hinzugefügten Clips
angepasst werden.

 Clips immer an die Sequenzgröße anpassen: Wählen Sie dieses Feld aus, wenn

geschnittene Clips, deren Bildgröße kleiner ist als die der aktuellen Sequenz, beim
Hinzufügen zur Sequenz skaliert werden sollen.

Weitere Informationen zu diesen Optionen finden Sie in Band III, Kapitel 30 „Arbeiten
mit Sequenzen mit verschiedenen Formaten“.