Final Cut Pro 6 - Definition zu Gerätesteuerungsprotokollen

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Definition zu Gerätesteuerungsprotokollen

Ein Gerätesteuerungsprotokoll definiert die Regeln und Syntax, die für die Kommuni-
kation zwischen zwei Geräten gelten. Zwischen den zwei miteinander verbundenen
Geräten muss Folgendes abgeglichen werden: die Kommunikationsgeschwindigkeit
(oftmals gemessen in Bit pro Sekunde oder Baud, etwa bei einem Modem), die Länge
jedes Binärworts und wie verschiedene Befehle – etwa für das Abspielen, den Rück-
lauf und den schnellen Vorlauf – codiert werden. Sobald die zwei Geräte die Kommu-
nikation via Gerätesteuerungsprotokoll erfolgreich hergestellt haben, können
Navigationsbefehle, Timecode usw. zwischen dem Gerät und Final Cut Pro übertra-
gen werden.

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Teil IV

Einstellungen und Voreinstellungen

 Wenn Sie RS-422 verwenden: Viele Video- oder Audioaufzeichnungsgeräte von Drit-

tanbietern sind in der Lage, mit der RS-422 Gerätesteuerung mehr als zwei Audio-
spuren mit Insert-Schnitt aufzuzeichnen. Das Einblendmenü „Audiozuordnung“
erkennt die Anzahl der Audiospuren, die Ihr Video- oder Audioaufzeichnungsgerät
aufnehmen kann, nicht automatisch, sodass Sie die entsprechende Audiospurkon-
figuration manuell auswählen müssen. Informationen über die Anzahl der unter-
stützten Audioeingänge finden Sie in der Dokumentation, die zum Lieferumfang
Ihres Video- oder Audioaufzeichnungsgeräts gehört.

Weitere Informationen zum Verwenden des Einblendmenü „Audiozuordnung“ finden
Sie im Abschnitt „

Verwenden des Befehls „Schnitt auf Band“ zum Ausgeben mehrerer

Audiokanäle

“ auf Seite 240.

 Zeitsystem: Manche Bandformate können über mehr als eine Timecode-Spur verfü-

gen. Sie können auswählen, von welcher der Spuren Final Cut Pro Timecode lesen
soll. Im Falle von LTC und VITC können Sie veranlassen, dass Final Cut Pro beide liest,
abhängig davon, was verfügbar ist:

 LTC: Da es sich bei LTC (Longitudinal TimeCode) um ein Audiosignal handelt, kann

es selbst dann von einem Timecode-Reader interpretiert werden, wenn das Band
vorgespult wird. Es kann jedoch nicht gelesen werden, wenn das Band angehalten
wird oder extrem langsam läuft.

 VITC: VITC (Vertical Interval TimeCode) kann bei sehr geringen Geschwindigkeiten

gelesen werden. Im Falle eines Vor- oder Zurückspulens wird der Lesevorgang
jedoch beendet.

 LTC+VITC: Diese Einstellung eignet sich am besten, wenn Ihr Band sowohl über

VITC- als auch LTC-Timecode verfügt. Wenn Sie diese Einstellung auswählen,
berücksichtigt Final Cut Pro beide Timecodes, sodass der Timecode akkurat gele-
sen werden kann, egal, bei welcher Geschwindigkeit das Band läuft. (LTC wird für
normale und hohe Abspielgeschwindigkeiten, VITC für das Abspielen in Zeitlupe
und das angehaltene Band verwendet.)

 Timer: Ein auf der Uhrzeit basierender Zähler. Diese Option eignet sich für

Geräte, die die Gerätesteuerung, aber nicht den Timecode unterstützen,
z. B. VHS-Videogeräte.

 DV-Zeit: Wählen Sie diese Option, wenn Sie Videomaterial auf ein DV-Gerät

aufnehmen oder ausgeben.

 Anschluss: Wählen Sie den Anschluss aus, mit dem Ihr Gerätesteuerungskabel verbun-

den ist. Bei Verwendung von DV-Timecode ist diese Option nicht verfügbar, da auto-
matisch FireWire verwendet wird. Bei Verwendung der seriellen Gerätesteuerung
anstelle der DV-Gerätesteuerung wählen Sie hier den Anschluss aus, über den Sie die
serielle Gerätesteuerung eingerichtet haben. Dabei kann es sich um den Anschluss
Ihres integrierten Modems oder einen USB-auf-Seriell-Adapter handeln, der mit Ihrem
USB-Anschluss verbunden ist.

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Kapitel 26

Einstellungen und Voreinstellungen für die Gerätesteuerung

391

IV

 Bildrate: Wählen Sie die Bildrate des aufzunehmenden Videomaterials aus. Wählen

Sie für NTSC 29,97 fps, für PAL 25 fps, für DVCPRO HD 720p 59,94 fps usw.

 Standard-Timecode: Ist kein Gerät angeschlossen oder die Wiedergabe eines Bands

noch nicht gestartet, hat diese Option Auswirkungen auf den in den Feldern im Fen-
ster „Loggen und Aufnehmen“ ausgewählten Timecode-Modus („Drop-Frame“ oder
„Non-Drop-Frame“). Sobald das Band abgespielt wird, verwendet Final Cut Pro das
Band, um den Timecode-Modus zu bestimmen, und nicht dieses Einblendmenü.

Der hier ausgewählte Timecode-Modus ist nützlich, wenn Sie Clips loggen möchten,
ohne dass sich ein Band in Ihrem VTR befindet. Erst wenn Sie auf Ihrem Gerät die
Wiedergabetaste drücken, erkennt Final Cut Pro den Timecode-Modus auf dem Band
und verwendet daher den Standard-Timecode.

Wenn kein Gerät angeschlossen ist, können Sie den Timecode-Modus in den Feldern
„In-Punkt“, „Out-Punkt“ und „Timecode-Dauer“ ändern, indem Sie im Fenster „Loggen
und Aufnehmen“ bei gedrückter Taste „ctrl“ auf diese Felder klicken und den Modus
„Standard-Timecode“ auswählen.

 Suchfunktionen des Decks verwenden: Wählen Sie diese Option, um ggf. den internen

Suchmechanismus eines Videogeräts zu verwenden und ein Band mit dessen Hilfe zu
einem spezifischen Timecode-Wert zu spulen. Videogeräte mit serieller Gerätesteue-
rung verfügen manchmal über diese Funktion. Wählen Sie diese Option nicht aus,
wenn Ihr Videogerät während der Aufnahme Probleme beim Bewegen der Abspiel-
position zu einem bestimmten Timecode-Wert hat. Weitere Informationen hierzu -fin-
den Sie in der Dokumentation zu Ihrer Videoausrüstung. Diese Option ist für DV-
Geräte nicht verfügbar.

 Aufnahme-Versatz: Da Timecode und Videomaterial von Final Cut Pro oftmals über

zwei separate Kanäle (Gerätesteuerungsverbindung bzw. Videoeingang) aufgezeich-
net wird, kann es zu einer geringfügigen, aber gleich bleibenden Verschiebung zwi-
schen den Zeitpunkten kommen, zu denen ein Videobild und ein Timecode-Wert in
die Mediendatei geschrieben werden. Deshalb müssen Sie Ihren Timecode kalibrie-
ren, indem Sie den Bildversatz festlegen und in dieses Feld eingeben. Weitere Infor-
mationen hierzu finden Sie im Abschnitt „

Ermitteln und Eingeben des Timecode-

Versatzes

“ auf Seite 396.

Hinweis:

Weniger problematisch ist die Aufnahme von DV-Video über FireWire, da

sowohl der Timecode als auch die Videodaten über dasselbe FireWire-Kabel übertra-
gen werden.

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Teil IV

Einstellungen und Voreinstellungen

 Bearbeitungsrand: Diese Einstellung hat nur eine Wirkung, wenn Sie Clips im Stapel

aufnehmen. Der Wert in diesem Feld weist Final Cut Pro an, am Anfang und Ende
jedes im Stapelbetrieb aufgenommenen Clips automatisch zusätzliches Material oder
Bearbeitungsränder

hinzuzufügen. Weitere Informationen zur Stapelaufnahme finden

Sie in Band I, Kapitel 17 „Aufnehmen Ihres Materials auf Festplatte“.

 Wiedergabe-Versatz: Diese Option ermöglicht Ihnen, Verzögerungen zwischen der

Final Cut Pro-Gerätesteuerung (der Zahl im Feld „Aktueller Timecode“) und der Aus-
gabe Ihres Video-Interface auszugleichen, da manche Video-Interfaces etwas Zeit
benötigen, um das Videosignal zu verarbeiten. Dies ist nur ein Problem, wenn Sie
separate Verbindungen für die Gerätesteuerung und die Videoausgabe verwenden,
z. B. die serielle RS-422-Gerätesteuerung und eine PCI-Videokarte.

Geben Sie eine Zahl ein, um beim Schnitt auf Band Verzögerungen zwischen dem
Start der Wiedergabe und dem Aufnahmestart auf Ihrem Videogerät auszugleichen.
Normalerweise ist hier der Wert 0 (Null) vorgegeben. Geben Sie eine positive Zahl
ein, um die Wiedergabe vor der Aufnahme zu starten. Geben Sie eine negative Zahl
ein, um die Wiedergabe nach der Aufnahme zu starten.

Hinweis:

Wenn das erste Bild beim Schnitt auf Band über mehrere Bilder dupliziert

wird, geben Sie die Anzahl der duplizierten Bilder in dieses Feld ein, um das Problem
zu beseitigen.

 Vorlauf und Nachlauf: Da VTRs und Audioplayer mechanische Geräte sind, dauert es

nach einem Stopp oder einer Pause einige Sekunden, bis der Motor des Geräts sich
stabilisiert und eine gleichbleibende Geschwindigkeit erreicht hat. Die Vorlaufzeit
legt fest, wie viel Material von Ihrem Camcorder oder Videogerät vor dem Auf-
nahme- oder Ausgabestart vom Quellenband abgespielt wird. In den meisten Fällen
ist der Standardwert von 3 Sekunden ausreichend. Sowohl der Vorlauf- als auch der
Nachlaufwert werden verwendet, wenn Sie auf die Taste „Umgebung von aktuellem
Bild wiedergeben“ im Fenster „Loggen und Aufnehmen“ klicken und wenn Sie sich
die Vorschau eines Insert-Schnitts im Fenster „Schnitt auf Band“ ansehen, bevor der
Schnitt auf Band geschrieben werden konnte.

 Autom. Aufnahme und PTV nach: Markieren Sie dieses Feld, wenn Final Cut Pro Ihren

DV-Camcorder oder Ihr Videogerät beim Ausführen des Befehls „Ausgabe auf Video“
automatisch in den Aufnahmemodus versetzen soll. Geben Sie an, wie viele Sekun-
den Final Cut Pro warten soll, bevor das Programm in den Aufnahmemodus wech-
selt und die Ausgabe auf Video startet (nachdem Sie im Dialogfenster „Ausgabe auf
Video“ auf „OK“ klicken). Wenn diese Option bei der Ausgabe auf Band nicht ausge-
wählt ist, werden Sie aufgefordert, ein Band einzulegen und die Aufnahme am VTR
manuell zu starten. Dieses Feld wird auch im Dialogfenster „Ausgabe auf Video“
angeboten.

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Kapitel 26

Einstellungen und Voreinstellungen für die Gerätesteuerung

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IV