Final Cut Pro 6 - 24p-Video

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Arbeiten mit 24p-Video

Dieser Anhang behandelt folgende Themen:

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24p-Video

(S. 463)

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Telecine, Pulldown und Reverse-Telecine

(S. 464)

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Film, 24p-Video und Cinema Tools

(S. 472)

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Arbeiten mit 24p-NTSC-Video

(S. 472)

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Verwenden eines AG-DVX100-NTSC-Camcorders mit erweitertem Pulldown

(S. 473)

24p-Video

Der Begriff 24p bezieht sich auf 24 fps bei Video mit progressiver Abtastung. Bei Film ist
dies nichts Ungewöhnliches, aber bei Video sind sowohl die progressive Abtastung (Voll-
bildverfahren) als auch die Bildrate 24 fps immer noch Neuland. Statt Videokameras für
24 fps herzustellen, die mit den etablierten NTSC- und PAL-Videogeräten nicht kompati-
bel wären, ermöglichen es einige neue Camcorder, mit 24p-Video zu drehen, während
gleichzeitig die Abwärtskompatibilität mit NTSC- oder PAL-Geräten gewährleistet bleibt.

Einige Gründe für das Drehen mit 24p-Material sind:

 Der vereinfachte Transfer Ihres Videos auf Film ohne Bildratenkonvertierungen
 Videos wie einen Kinofilm wirken zu lassen, obwohl bei der Aufnahme nicht mit Film

gearbeitet wurde

 Die Verwendung von 24p-Material als praktisches Zwischenformat für den Wechsel

zwischen NTSC-Video, PAL-Video und Film

 Die Aufnahme mit einer niedrigeren Datenrate als bei den 25-, 29,97- und 59,94 fps-

Formaten

Tipp:

Wenn Sie Videos mit 24 fps drehen, müssen Sie schnelle horizontale und vertikale

Kameraschwenks vermeiden, weil diese dazu führen können, dass das Bild stottert. Dies
ist Filmschaffenden hinreichend bekannt, aber Videofilmer, die noch keine Erfahrung
mit der 24-fps-Technik haben, wissen es vielleicht nicht.

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464

Teil V

Anhänge

Telecine, Pulldown und Reverse-Telecine

In den folgenden Abschnitten werden Methoden zum Einbetten und Extrahieren von
24p-Video in verschiedenen Formaten beschrieben. Manche dieser Methoden basieren
auf vorhandenen Methoden für den Transfer von Film auf Video und andere verwen-
den neuere Verfahren. Bei der wichtigsten Methode zum Übertragen von Film auf
Video, beim so genannten Telecine, wird ein als Pulldown bezeichneter Prozess verwen-
det, um 23,98-fps-Film 29,97-fps-Video im Zeilensprungverfahren zuzuordnen. Sobald
das Video auf dem Volume aufgezeichnet wurde, kann die Software ein Reverse-
Telecine bzw. einen Reverse-Pulldown ausführen, um die Originalbildrate von
23, 98 fps wiederherzustellen.

Bei progressiven DV-Systemen wie 720p60 DVCPRO HD-Video kann ein ähnlicher Prozess
direkt in der Kamera ausgeführt werden, um 23,98 fps auf 59,94 fps zu übertragen. Hier-
bei werden jedoch ganze Bilder statt Halbbilder dupliziert. Während oder nach der Auf-
nahme werden die doppelten Bilder entfernt. Ein Camcorder oder Videogerät, von dem
doppelte Bilder eingefügt werden, kann Metadaten (als Markierungen bezeichnet) hinzu-
fügen, die Software darüber informieren, wann doppelte Bilder zu entfernen oder igno-
rieren sind.

Hinweis:

Der Begriff „Pulldown“ bezieht sich auf das Hinzufügen und Entfernen von

Halbbildern, nicht doppelten Bildern.

Standardmäßiger 3:2-Pulldown

Auch als 2:3:2:3-Pulldown bezeichnet. Dabei handelt es sich um die Standard-Telecine-
Methode zum Übertragen von Film auf NTSC-Video. Der Film wird um 0,1 % (ein Faktor
von 1000/1001) von 24 fps auf 23,98 fps verlangsamt. Anschließend wird jedes Filmbild
in einem sich wiederholenden 2:3:2:3-Halbbildmuster auf Video im Zeilensprungverfah-
ren übertragen.