 
Die Begriffe „Flimmern“ und „Wahrgenommene Bildrate“
Kinoleinwände sind nicht konstant beleuchtet, auch wenn dies im Kino scheinbar der 
Fall ist. Die Blende eines Filmprojektors nimmt Licht vom Bildschirm, wenn die einzel-
nen Bilder den Bildschirm passieren. Das Auge hält das Bild jedoch vorübergehend fest, 
bis sich die Blende wieder öffnet (dies liegt an der Persistenz (Nachleuchtdauer) des 
menschlichen Auges).
Wenn Sie Ihre Augen schließen, nehmen Sie für eine kurze Weile immer noch die Bilder 
wahr, die Sie zuvor gesehen haben. Dies gilt insbesondere dann, wenn das Betrachtete 
im Vergleich zu seiner Umgebung sehr hell ist. Dieses Fortbestehen visueller Wahrneh-
mungen
ist so kurz, dass Sie sich dessen möglicherweise gar nicht bewusst sind. Dieses
Phänomen erweckt beim Betrachter jedoch den Eindruck, dass schnell wechselnde 
Bilder eine kontinuierliche Bewegung darstellen.
Eine Sekunde
60 fps
24 fps
 
Anhang B
Bildrate und Timecode
451
V
Je höher die Bildrate ist, desto mehr Filmmaterial benötigen Sie, desto schneller muss 
der Projektor arbeiten und desto mehr elektronische Bandbreite ist (für Videomaterial) 
erforderlich. In der Vergangenheit durchgeführte Wahrnehmungstests unter Kinozu-
schauern haben bewiesen, dass bei zunehmender Flimmerrate auch die Wahrnehmung 
nahtloser Bewegungen deutlicher wurde, auch wenn die Bilder selber während einer 
einzelnen Flimmerbewegung nicht wechselten. Die wahrgenommene Bildrate (auch 
Flimmerrate genannt) kann durch Öffnen und Schließen der Projektorblende für jedes 
Filmbild um das Zwei- bis Dreifache erhöht werden, wodurch ein weniger auffälliger 
Flimmereffekt auf dem Bildschirm entsteht. Obwohl Filme in der Regel mit einer Bild-
rate von 24 Bildern pro Sekunde (fps) abgespielt werden, öffnet sich die Blende des 
Projektors möglicherweise mit einer Bildrate von 48 (fps) oder mehr.
Alte Fernsehsysteme verwendeten ein anderes Konzept für dasselbe Ergebnis: Erhöhte 
Flimmerrate, ohne Erhöhung der erforderlichen elektronischen Bandbreite. Beim Zeilen-
sprungverfahren (Interlaced Scanning)
wird ein Fernsehbild lediglich mit der Hälfte der
Videozeilen eines Frame gefüllt (auch Halbbild genannt). Die übrigen Zeilen werden 
anschließend ausgefüllt (anderes Halbbild). Ein Halbbild füllt den Fernsehbildschirm mit 
einem Bild, obwohl es lediglich die halbe Auflösung verwendet. Hierzu wird nur die 
Hälfte der Zeit benötigt, die zum Erstellen des Vollbilds erforderlich wäre. Das Ergebnis 
ist eine wahrgenommene Bildrate, die doppelt so hoch wie die tatsächliche Bildrate ist. 
Beim Format NTSC beträgt die Bildrate 29,97 fps. Die wahrgenommene Bildrate (d. h. 
die Halbbildrate) beträgt jedoch 59,94 fps. Das Flimmern wird auf diese Weise reduziert. 
Wegen seiner niedrigeren Bildrate von nur 25 fps (oder 50 Halbfeldern pro Sekunde) ist 
das Flimmern beim PAL-Format etwas deutlicher wahrzunehmen.