Drop-Frame- und Non-Drop-Frame-Timecode
Für NTSC-Video (Schwarzweiß) wurde ursprünglich eine Bildrate von 30 fps verwendet,
sodass der Timecode mit 30 fps zählte. NTSC-Farbvideo (der einzige Typ von NTSC-
Video, der heutzutage verwendet wird) hat eine Bildrate von 29,97 fps. Dieser feine
Unterschied zwischen 30 fps und 29,97 fps ist in der Praxis scheinbar vernachlässigbar.
Zumeist ist dies auch problemlos, jedoch nicht in allen Fällen. Insbesondere in kosten-
intensiven TV-Märkten benötigten Cutter einen Timecode, der die Dauer eines Pro-
gramms auf Band präzise wiedergab.
Stunden Minuten Sekunden Bilder
SMPTE-Timecode
01:32:15:28
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Teil V
Anhänge
Zwei Arten von 30 fps Timecodes können mit NTSC-Video verwendet werden: „Non-
Drop-Frame“- und „Drop-Frame“-Timecode. Bei Non-Drop-Frame-Timecode ist die
Zuordnung einfach: für jedes Videobild gibt es einen entsprechenden Timecode-Wert.
Der Timecode erhöht sich ohne jede Kompensation. In fast allen Fällen wird ein Non-
Drop-Frame-Timecode verwendet. Ein Drop-Frame-Timecode ist lediglich bei NTSC-
Video von Bedeutung.
Der Drop-Frame-Timecode gleicht aus, dass das NTSC-Format eine Bildrate von
29,97 fps verwendet, die 0,03 fps langsamer ist als die nächste Ganzzahl-Bildrate von
30 fps. Timecode kann nur durch ganze Zahlen dargestellt werden. Deshalb werden
bei Drop-Frame-Timecode regelmäßig Timecode-Nummern ausgelassen. Somit nennt
der Timecode-Wert stets die Anzahl an Sekunden und Minuten, die Video bereits
abgespielt wurde. NTSC kann sowohl den Drop-Frame als auch den Non-Drop-Frame-
Timecode verwenden.
Wichtig:
Die Videobilder selbst werden bei Verwendung von Drop-Frame-Timecodes
nicht ausgelassen. Nur zugehörige Timecode-Nummern werden ausgelassen.
Der Drop-Frame-Timecode hat eine ähnliche Aufgabe wie Schaltjahre im Kalender. Es
wird ein zusätzlicher Tag alle 4 Jahre hinzugefügt, außer wenn das Jahr durch 400 teil-
bar ist. Schaltjahre werden als Ausgleich benötigt, weil die Art, die Tage zu messen,
nicht genau mit der Methode zum Berechnen der Jahre übereinstimmt. Obwohl der
Unterschied nur geringfügig ist, entsteht im Zeitverlauf ein nicht akzeptabler Fehler,
sofern die Zählung nicht in regelmäßigen Abständen angepasst wird.