Bildgröße, Anzahl der Zeilen und Auflösung
Ein Videobild besteht aus einzelnen Zeilen. Beim digitalen Video wird jede Zeile abge-
tastet, um eine bestimmte Anzahl an Pixel (Samples) pro Zeile zu erstellen. Je mehr
Zeilen ein Bild hat, desto höher ist auch die Bildauflösung. Je mehr Pixel in einer Zeile
enthalten sind, desto höher ist die Auflösung jeder Zeile.
Anzahl an Zeilen
NTSC verwendet 525 Zeilen, wohingegen das PAL-Format auf 625 basiert. Da beim ana-
logen Video viele Zeilen nicht wirklich für Bildinformationen genutzt werden, sind die
für das Bild relevanten Gesamtzahlen etwas kleiner: 486 Zeilen bei NTSC und 576 Zei-
len bei PAL. Von ATSC definierte HD-Formate umfassen entweder 1080 oder 720 aktive
Bildzeilen pro Bild.
Pixel (Samples) pro Zeile
Bei digitalen Videoformaten wird jede Zeile mehrmals abgetastet. Beim Versuch, einen
digitalen VTR zu entwickeln, der sowohl NTSC- als auch PAL-Signale digitalisieren und
aufnehmen kann, werden bei der ITU-R BT. 601-Spezifikation sowohl für NTSC- als auch
für PAL-Video 720 Einzelbilder pro Zeile verwendet. Somit besteht ein digitales NTSC-
Videobild aus 720 Pixeln x 486 Zeilen. Im Gegensatz dazu hat ein PAL-Videobild
720 Pixel x 576 Zeilen.
HD-Video mit 1080 Zeilen verwendet 1920 Pixel pro Zeile (1920 x 1080) und HD-Video
mit 720 Zeilen verwendet 1280 Pixel pro Zeile (1280 x 720) und beide Formate haben
ein Seitenverhältnis von 16:9.
1,33 Pillarbox-Verfahren
1,78 Bild
Anhang A
Videoformate
425
V
Die Tabelle unten nennt gebräuchliche Größen für Videobilder.
Breite
Höhe
Pixelformat
Bildschirm-
Seitenver-
hältnis
Beschreibung
320
240
1:1
4:3
Für die Veröffentlichung im Internet
oder zur Offline-Videobearbeitung
640
480
1:1
4:3
Standard aus den Anfangszeiten des
analog/digitalen Videoschnitts und
eine Videospezifikation des ATSC
720
1
480
Höher als
breit
4:3
NTSC-DV und DVD-Bildabmessungen.
Ebenfalls Teil der ATSC-Videospezi-
fikation.
720
1
486
Höher als
breit
4:3
NTSC-SD-Videoabmessungen, die für
professionelle Digitalformate wie
Digital Betacam, D-1 und D-5 ver-
wendet werden.
720
1
576
breiter als
hoch
4:3
Diese Abmessungen für PAL-SD-Video
werden für digitale Formate wie zum
Beispiel Digital Betacam, D-1 und D-5
sowie DVD und DV verwendet.
1280
720
1:1
16:9
HD-Videoformat für höhere Bildraten,
jedoch mit kleineren Bildab-
messungen.
1920
1080
1:1
16:9
HD-Videoformat mit sehr hoher
Auflösung.
960
720
4:3
16:9
Einige 720p-Formate (wie DVCPRO HD
und HDV) verringern 1280 Pixel auf
960 Pixel, um die Datenrate zu
minimieren.
1440
1280
1080
4:3
3:2
16:9
Einige 1080-Zeilenformate (wie HDV
und DVCPRO HD) verringern 1920
Pixel auf 1440 oder sogar 1280 Pixel,
um die Datenrate zu minimieren.
1
Die meisten Videogeräte verwenden lediglich 704 oder 708 Pixel für Bildinformationen.
426
Teil V
Anhänge
Pixelformat
Ein Pixel bezieht sich in der Regel auf ein physisches Bildelement eines Monitors, das
Licht ausstrahlt. Ein Pixel ist jedoch auch ein Sample von Lichtintensität, d. h. eine
Dateneinheit zum Speichern von Luma- bzw. Chromawerten. Wenn ein Pixel auf einem
Band oder einer Festplatte gespeichert ist, hat die Intensität eines Pixels keine eigene
Form, Höhe oder Breite. Es ist lediglich ein Datenwert. So kann ein Pixel beispielsweise
den Wert 255 haben, während ein anderes den Wert 150 hat. Der Wert jedes Pixels
bestimmt die Intensität eines entsprechenden Punkts auf einem Monitor. Im Idealfall
würden alle Pixel als Quadrate mit identischen Höhen und Breiten aufgenommen, was
in der Realität jedoch nicht immer der Fall ist.
Die ITU-R BT. 601-Spezifikation ermöglicht es, entweder NTSC- oder PAL-Informationen
in einem einzelnen Signal zu senden. Damit dieses Ziel erreicht werden kann, werden
NTSC- und PAL-Videozeilen 720 mal abgetastet. Sowohl bei NTSC als auch bei PAL hat
das gezeigte Bild ein Pixelformat von 4:3, und dennoch liefern weder die Abmessungen
720 x 486 noch 720 x 576 ein Pixelformat von 4:3. Zur Lösung dieses Problems können
die Pixel (d. h. die Samples der Lichtintensität) höher als breit oder breiter als hoch
angezeigt werden, sodass sie in ein 4:3-Bild passen. Auf diesem Ansatz basiert das
Konzept der „rechteckigen Pixel“. Solche Pixel müssen gedehnt oder gestaucht werden,
damit sie in ein 4:3 Bild passen. Die meisten SD-Videogeräte verwenden 704 oder
708 Pixel für Bildinformationen, strecken diese Pixel bei der Aufnahme auf Band
jedoch auf 720.